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Trends in der Futtererntetechnik

Die Agritechnica 2025 beginnt in Kürze. Zahlreiche Neuheiten bei der Futterbautechnik sind zu erwarten. Das sind die Trends an der Agritechnica.

Mähen

Schlagkraft bei der Futterernte fängt beim Mähen an. Ob mit oder ohne Aufbereiter, die Arbeitsbreiten bewegen sich bei Front-/Heckkombinationen mittlerweile bei über 14 m. Besonderes Augenmerk ist dann den Anbaumähwerken ohne Aufbereiter sicher. Denn das Mähwerk besteht aus vier in einer Flucht angeordneten Mähbalken, jeweils zwei Mähbalken pro Seite. Das Herzstück bildet das patentierte Getriebe zwischen dem Mähbalkenpaar jeder Seite, welches vier wesentliche Funktionen erfüllt: Es überträgt die Kraft auf die synchronisiert laufenden Mähbalken einer Seite, ist Bestandteil des Rahmens und übernimmt eine tragende Funktion.

Gleichzeitig ermöglicht die Konstruktion des Getriebes eine unabhängige Bewegung zwischen den Balken einer Seite, da es als Verbindungsgelenk fungiert und eine Bodenanpassung in Querrichtung erlaubt, die mit der einer 3-Meter-Maschine vergleichbar ist. In Transportstellung ermöglicht das Getriebe als zentrales Element eine kompakte Klappung mit einer Transportbreite von unter 3 m und einer Transporthöhe von unter 4 m. Für die Anfahrsicherung und das Verschleissverhalten an den Gelenken mit erheblichem Lastwechsel fehlt noch die langfristige Erfahrung.

Auch bei den selbstfahrenden Mähwerken ist ein neuer Anbieter mit einer Arbeitsbreite von 10,50 m auf dem Markt. Kernpunkt der neuen Maschine sind die gezogen aufgehängten Mähwerke mit integrierter Entlastung und das mit 8,5 t relativ niedrige Eigengewicht.

Zum Mähzeitpunkt über die aktuellen Aufwuchsbedingungen informiert zu sein, ist fortschrittlich. Nur mit dem TM-Gehalt alleine ist eine Anwelkprognose und damit Bestimmung des Erntezeitpunktes nicht möglich. Die Futtermasse je Quadratmeter, die Sonnenstrahlungsintensität, die Windgeschwindigkeit und die relative Luftfeuchte sind weitere massgebliche Parameter.

Zetten

Jeder Grünlandbewirtschafter, der Futterkonserven in Form von Heu und Silage produziert, nutzt einen Kreiselzettwender. Nach dem Zetten, wo das Erntegut breit verteilt ist, bietet sich zum Wenden eine flachere Kreiselneigung an. Denn die Zinken bekommen dadurch eine grössere Kontaktfläche zur Grasstoppel und damit eine gleichmäßigere Aufnahme, mit dem Ergebnis eines gleichmässigeren TM-Gehaltes. Jeder Hersteller von Kreiselzettwendern bietet eine Verstellmöglichkeit an.

Auch bei den werkzeuglosen Verstellmöglichkeiten werden diese so gut wie gar nicht genutzt. Der Arbeits- bzw. Zeitaufwand scheint zu hoch zu sein. Also bleibt das Arbeitsgerät in der «Werkseinstellung». Eine innovative und komfortable Lösung ist dann die funkferngesteuerte Bedienung aus der Kabine. Von hier aus kann der Anwender den Streuwinkel aller Kreisel zentral und synchron per Tastendruck stufenlos zwischen 13 und 19 Grad einstellen. Besonders bei heterogenen Grünlandaufwüchsen lässt sich dadurch ein gleichmässiger Trocknungsprozess steuern. Zudem ist die Lösung zukunftsweisend: Sie ermöglicht eine automatische Anpassung auch im autonomen Einsatz und trägt dazu bei, die Effizienz und Qualität der Futterbergung langfristig zu sichern.

Schwaden

Um im Schwad abgelegte Erntegüter verlustarm und produktschonend aufzunehmen sind beim Mähdrusch von Grassamen und sonstigen empfindlichen Kulturen sog. Band-Pickups bekannt. Bei grobstengeliger Masse ist eine saubere Aufnahme gegeben. Dieses Konzept ist jetzt auch im Futterbau als Bestandteil eines Bandschwaders erhältlich – ein interessanter Entwicklungsschritt, der seine Vielfältigkeit unter unseren Einsatzverhältnissen ohne Kompromisse noch zu bestehen hat.

Ladewagen

Dem Bedarf der Praxis nach einem sehr kurzen Schnitt folgen weitere Hersteller. Denn der Kurzschnitt beim Ladewagen ist neu definiert. Nicht mehr 34 mm theoretische Schnittlänge sind das Mass, sondern 22 bis 25 mm bewirken eine Schnittqualität mit geringerem Überlängenanteil. Und dieser Überlängenanteil bestimmt auch die Entscheidung für den Feldhäcksler oder Ladewagen. Denn bei gleicher theoretischer Schnittlänge ist der Überlängenanteil beim Häcksler immer geringer.

Dennoch hat der Ladewagen bzw. Kombiwagen seinen Markt. Verstreute Flächen mit bescheidener Flächengrösse sind das Hauptarbeitsfeld der Ladewagen. Im Grunde da, wo häufige Schlagwechsel mit längeren Transportfahrten den Anteil der Trommelstunden im Verhältnis zu den Betriebsstunden als nicht mehr ökonomisch sinnvoll erklärbar sind.

Pressen

Der Rundballen hat sich als Konservierungsalternative bewährt. Die Presswickelkombination bietet die schnellste Möglichkeit zur Konservierung. Gerade noch im Schwad, gut geschnitten durch das Schneidwerk landet das Schnittgut sofort in der Presskammer. Ob variabel oder in der Festkammer, nach dem Pressvorgang landet der Ballen auf dem Wickler, der mit der gewünschten Anzahl Folienwicklungen eine nahezu gasdichte Gärkammer bildet, und das noch nicht einmal 3 Minuten nach der Aufnahme.

Kurzer Schnitt ist mittlerweile auch beim Rundballen möglich. Mit 41 Messer und 27 mm theoretischer Schnittlänge bietet man den Betrieben mit kleinen Bestandsgrößen eine Alternative zum Fahrsilo an. Erst recht, wenn der tägliche Vorschub nicht reicht, um Ausgasung und Nacherwärmung konsequent zu unterbinden. Exakt schneiden und hoch verdichten kosten Kraft.

Das gilt besonders bei der Rundballenpresse. Entsprechend sind dann die Antriebe neu konzipiert. Sie verzichten vollständig auf Ketten für Rotor und Hauptantrieb des Pressorgans. Stattdessen kommen Getriebe mit einem Überlastschutz von bis zu 5.000 Nm (circa 250 kW) zum Einsatz. Das reduziert den Verschleiss, minimiert den Wartungsaufwand und erhöht die Betriebssicherheit. Die Maschine ermöglicht dadurch sehr hohe Durchsätze auch bei voller Messerzahl. Die Kombination aus neuem Antrieb und innovativem Schneidwerk stellt eine neue Leistungsklasse dar. Damit hebt sich dieses System deutlich vom bisherigen Stand der Technik ab.

Silage

Der Einsatz von Mantel- und Wickelfolie bei Silageballen ist Standard. Die Folienmengen werden von der Anzahl der notwendigen Wicklungen am Ballen bestimmt. Dabei ist es Standard, dass die Folie mit gleicher Vorstreckung beim rotierenden Ballen über dessen Mitte geführt wird. Um den dann auf der flachen Seite sich stark und häufig überlappenden Folienanteil zu reduzieren, bietet ein Hersteller die Option an, den Satelliten etwas unterhalb von der Ballenmitte zu positionieren, mit dem Ergebnis, mindestens 25 % Folie einsparen zu können. Durch dieses «Versetzen» des Wickelschwerpunktes können an den Kanten unterschiedliche «Vorspannungen» der Folie auftreten. Eine Frage ergibt sich daraus, ob dann die dichte Haftung der Folie an diesen markanten Stellen weiterhin gegeben ist.

Quaderballenpressen

Bei den Quaderballenpressen mit dem Querschnitt von 120 x 90 cm hat sich der Markt auf markante und ebenfalls interessante Eckwerte eingestellt. So ein Grosspacken soll eine transportfähige Länge von 2,45 m haben und dann bei trockenem Stroh mindestens 500 kg wiegen, entsprechend mehr als 200 kg/m³.

Ein komplett neu entwickeltes Maschinenkonzept kombiniert hohe Durchsätze mit konstant hohen Ballendichten. In der Praxis werden bis zu 70 Tonnen/h und konstante Ballendichten von über 200 kg/m³ erreicht. Das Maschinenkonzept baut auf einem rahmenintegrierten Hauptgetriebe auf, das einen geradlinigen Kraftfluss ermöglicht. Damit einher gehen eine schlanke Deichsel und eine kurze Gelenkwelle. Zwei längs zur Fahrtrichtung angeordnete Schwungräder mit 1’650 U/min speichern viel Energie und stabilisieren den Pressvorgang. Sie sind jeweils an der linken und rechten Maschinenseite positioniert. Diese werden beim Anlauf nacheinander geschaltet, danach der Kolben und dann der Rotor.

Somit ist der technische Aufwand für das «Anlaufen» geringer als bei den bisherigen Lösungen. Im Überlastfall werden die Schwungräder schlagartig über eine elektrohydraulisch geschaltete Lamellenkupplung entkoppelt und damit vom Hauptantrieb getrennt. Der Kolben wird dabei aktiv gebremst. Dieses System ersetzt Scherbolzen und Nockenschaltkupplungen. Der gesamte Antriebsstrang besteht aus Powerbändern und geschlossenen Getrieben. Das reduziert den Wartungsaufwand erheblich. Neben der Antriebsgelenkwelle ist noch eine Welle zum Knoterkomplex zu warten.

Neue Assistenzsysteme unterstützen und entlasten Fahrer und Technik. Die Drehmomente von Rotor und Raffer werden kontinuierlich erfasst. Wird über den Drehmomentverlauf erkannt, dass es zu einer Überlastung des Raffers kommen könnte, schaltet das System Rotor und Raffer automatisch ab, und zwar kurz bevor die Überlast tatsächlich eintritt. So lässt sich der überwiegende Teil der Ausfälle reduzieren. Die über die Sensoren erfassten Belastungsdaten werden zudem auf dem Isobus-Terminal angezeigt. So erhält der Fahrer immer eine aktuelle Meldung über den aktuellen Auslastungszustand der Presse und kann entsprechend reagieren. Die bisher von Rund- und Quaderballenpressen bekannte TIM-Lösung (TIM = Tractor Implement Management) ist hier ebenfalls nutzbar. Nach Eingabe der entsprechenden Fahrstrategie, wie z. B. maximaler Durchsatz oder hohe Ballendichte, übernimmt das System die Anpassung der Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit von Maschinenbelastung und Materialverhalten. Die KI-basierten Auswertungen der Sensorwerte ermöglichen auch bei wechselnden Fruchtarten oder Schwaden automatisch das optimale Leistungsniveau zu halten.

Ein weiteres KI-gestütztes Assistenzsystem regelt die Länge und das Gewicht des Ballens synchron zum Pressvorgang nach individuellen Vorgaben.  Dies ermöglicht eine sehr hohe Homogenität von Ballengewicht und -länge. Der Fahrer muss nur Länge und Gewicht einstellen, alle weiteren Anpassungen übernimmt das System selbstständig. Ergänzend dazu nutzt der Algorithmus einen internen Speicher, um sich fortlaufend weiterzuentwickeln. Die Regelung erfolgt somit vorausschauend und nicht nachträglich korrigierend. Mit Abweichungen von nur +- 2 % beim Gewicht setzt dieses Konzept neue Massstäbe in Qualität und Wirtschaftlichkeit. Und das ohne integrierte Wiegeeinrichtung.

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