Anfang April fand in Valbella GR die 101. Delegiertenversammlung von Landtechnik Schweiz statt. In einer Mitteilung richtet der Verein einen Appell an die Behörden, die Agrarbürokratie nicht weiter aufzublähen. Präsident Werner Salzmann richtete den Blick in die Zukunft, Verbandsdirektor Roman Engeler übte Kritik an den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Philippe Chevillat und Beat Betschart wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Philippe Chevillat war während mehr als 20 Jahren Geschäftsführer der Sektion Jura/Berner Jura. Beat Betschart war während 14 Jahren Geschäftsführer der Sektion Zug.
Neue Techniken in der Landwirtschaft
In seiner Eröffnungsrede erinnerte Verbandspräsident und Ständerat Werner Salzmann an das Jubiläumsjahr 2024 mit den verschiedenen Aktivitäten, blickte aber auch vorwärts, in dem er die Auswirkungen der aktuellen weltpolitischen Lage auf den Wirtschaftsstandort Schweiz analysierte.
In landtechnischer Hinsicht erwähnte Salzmann den Trend zu neuen Techniken wie Drohnen oder Roboter und stellte weiter fest, dass konventionelle Maschinen zusehends digital vernetzt arbeiteten und selbst die künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft Einzug gehalten habe. «Wir müssen dafür sorgen, dass diese Systeme für die Landwirtschaft erschwinglich sind und in der Phase der Einführung notfalls auch finanziell gefördert werden», so der Ständerat. Letztlich, so Salzmann weiter, seien es gerade die neuen Techniken, die für die allseits geforderte Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion einen wichtigen Beitrag leisten würden.
Normen und Vorschriften überprüfen
Verbandsdirektor Roman Engeler und die Präsidenten der drei Fachkommissionen legten Rechenschaft über die Aktivitäten des vergangenen Jahres ab. Dabei wurde deutlich, dass die vielen Normen und Vorschriften, sei es an die Landmaschinen selbst, deren Einsatz auf öffentlichen Strassen oder generell der Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, vielen Landwirten grosse Probleme bereiten würden, heisst es in der Mitteilung.
Verbandsdirektor Roman Engeler stört sich an Normen und Vorschriften auf öffentlichen Strassen.
Isabelle Schwander
Im Strassenverkehr sei es beispielsweise das seit Jahren problemlose Anhängen von leichten Geräten an den Unterlenkern eines Traktors, das von der Polizei plötzlich geahndet wird. Beim Strassenbau seien es die Normen, bei denen zu wenig auf die gesetzlich erlaubten Dimensionen von Landmaschinen Rücksicht genommen wird.
Und letztlich entwickelt sich rund um die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit «Digiflux» und der neu konzipierten Fachbewilligung ein wahres Bürokratie-Monster, ohne dass dies der Umwelt wirklich etwas nützt, ausser dass es für alle mehr administrativen Aufwand gibt, schreibt Landtechnik Schweiz.