Die niederländische Landtechnikfirma Lely hat ihren Umsatz 2022 im Vorjahresvergleich um 90 Mio. Franken (91 Mio. Euro) auf 696 Mio. Franken (702 Mio. Euro) gesteigert. Wie der Marktführer bei automatisierten Systemen für die Milchviehhaltung mitteilte, war eigentlich mit einem noch grösseren Erlöszuwachs gerechnet worden.
Negativ ausgewirkt habe sich unter anderem die Corona-Krise. Ausserdem sei das Geschäft in Russland kriegsbedingt eingestellt worden. Ferner berichtete das Unternehmen von Komponentenmangel als Folge der EU-Sanktionen gegen Russland.
Unterdessen seien die politischen Rahmenbedingungen für die Milcherzeuger in den Niederlanden wegen der Stickstoffkrise weiterhin unsicher. Deshalb seien dort Investitionen in eine nachhaltige Zukunft der Milcherzeugung weiterhin schwierig.
Verfügbarkeit unsicher
Vor diesem Hintergrund zeigte sich Lely-CEO André van Troost «zufrieden» mit dem vergangenen Geschäftsjahr, nachdem der Erlös 2021 im Vorjahresvergleich noch stagniert hatte. Ausserdem gab er einen optimistischen Ausblick.
«Der Auftragsbestand ist zu Beginn des Jahres 2023 erneut sehr hoch», erklärte der Manager. Deshalb sei mit einem kräftigen Umsatzwachstum zu rechnen. Allerdings bleibe die Verfügbarkeit von Komponenten unsicher.
Ausserdem müsse die Haager Regierung dringend Lösungen für die Ammoniak- und Nitratprobleme des Landes anbieten. Dazu könne Lely mit seinem Kreislaufsystem «Lely Sphere» zur Verwertung von Wirtschaftsdüngern einen wichtigen Beitrag leisten.
Nachfrage nach Melkrobotern steigt
«Die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten steigt weiter, wobei bis 2030 ein durchschnittliches Wachstum von 3 % erwartet wird», hob van Troost mit Blick auf die langfristigen Unternehmensperspektiven hervor.
In Verbindung mit dem Bedürfnis der Milchbauern, effizienter und nachhaltiger zu produzieren, steige auch die Nachfrage nach Lely-Robotern.