Der österreichische Landmaschinenhersteller Vogel & Noot ist insolvent. Grund sind rückläufige Auftragseingänge und Absatzschwierigkeiten. Angestrebt wird eine Sanierung mit dem Fortbetrieb der traditionsreichen Firma.
Der steirische Landmaschinenhersteller Vogel & Noot Landmaschinen GmbH & Co KG aus St. Barbara im Mürztal meldete am Mittwoch Insolvenz an. Betroffen sind rund 110 Arbeitnehmer. Den Mitarbeitern wurde seit Juni kein Lohn mehr ausbezahlt. Die Passiva der Vogel & Noot Landmaschinen GmbH betragen gemäss mehreren österreichischen Online-Portalen 17,65 Millionen Euro (19,2 Mio. Fr.).
Zuletzt seien Jahresumsätze von rund 58 Mio. Euro (63 Mio. Fr.) erreicht worden. In der Bilanz 2014 habe der Verlust bereits 3,85 Mio. Euro (4,2 Mio. Fr.) betragen, dazu Verbindlichkeiten von rund 22,1 Mio. Euro (24,1 Mio. Fr.).
Sanierung eröffnet
Am Landesgericht Leoben wurde nun ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Angestrebt werde eine Weiterführung des Unternehmens, wobei eine Personalreduktion auf 80 Mitarbeiter unumgänglich sein soll.
Die Insolvenzursachen sollen laut den Berichten in einer rückläufigen Auftragslage, Absatzschwierigkeiten vor allem in den ausländischen Märkten liegen. Insbesondere hätten Finanzierungsbeschränkungen durch die EU-Sanktionen gegenüber Russland eine Rolle gespielt, schreibt etwa orf.at.
Über 100 Jahre alt
Vogel & Noot ist ein traditionsreicher Landmaschinen-Hersteller. Die Firma wurde 1872 gegründet. Seit dem Jahr 2003 ist die Firma nur noch im Bereich Landmaschinen tätig. Seit 2009 gehört Vogel & Noot zum russischen Traktorenhersteller Machinery & Industrial Group N.V. Zudem ist der Landtechnikhersteller Agromash an der Firma beiteiligt.
Die Produktion war in den vergangenen Jahren schrittweise ins Ausland verlagert worden: So befinden sich zwei Produktionsstätten in Ungarn, in Mosonmagyarovar werden die Pflüge produziert und in Törökszentmiklos Grubber, Kurzscheibeneggen, Packer und Walzen.