Bis 2037 will Basel-Stadt seine Treibhausgas-Emissionen auf Kantonsgebiet auf Netto-null senken. Der im Strassenbau eingesetzte, herkömmliche Asphalt verursacht Treibhausgas-Emissionen. Hier soll eine Novität Abhilfe schaffen: Wenn saniert werden muss, werden mit Pflanzenkohle versetzte Strassenbeläge, sogenannt «grüner» Asphalt, künftig den CO2-Fussabdruck des Basler Strassenbaus reduzieren
«Meilenstein im Strassenbau»
Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement spricht in einer Medienmitteilung vom Dienstag von einem «Meilenstein zum klimaverträglichen Strassenbau». Die zuständige Regierungsrätin Esther Keller (GLP) äusserte sich an einer Medienkonferenz gleichentags stolz darüber, dass dieser «grüne Asphalt» intern entwickelt worden sei – namentlich vom Tiefbauamt und den Industriellen Werken Basel (IWB) in Zusammenarbeit mit dem Institut ViaTec Basel AG.
Vereinfacht gesagt wird dem Asphalt neben einem Anteil von rund 50 Prozent Recyclingmaterial ein Anteil von 2 bis 3 Prozent Pflanzenkohle beigemischt. Dieser kleine Anteil reiche ausgehend von einem Asphaltverbrauch von 23’400 Tonnen pro Jahr aus, dass im Strassenbelag 450 Tonnen mehr CO2-Äquivalent eingelagert werde als die Produktion verursache, sagte der für den Strassenbau zuständig Abteilungsleiter im Tiefbauamt, Michael Schweizer.
Dem Asphalt wird neben einem Anteil von rund 50 Prozent Recyclingmaterial ein Anteil von 2 bis 3 Prozent Pflanzenkohle beigemischt.
Kanton Basel-Stadt
Wärme geht ins Fernwärmenetz
In Basel produziert IWB in einer eigenen Anlage zertifizierte Pflanzenkohle aus Grüngut unter Sauerstoffausschluss. Die dabei freiwerdende Wärme wird für das Fernwärmenetz genutzt. Die verbleibende Pflanzenkohle besteht aus dem Kohlenstoffanteil des CO2, welches die Pflanze der Umwelt während ihrem Wachstum entzogen hat. «Das CO2 wird so dauerhaft der Atmosphäre entzogen», schreibt der Kanton.
Dem Strassenbelag sieht man diese Beimischung nicht an, zumal der sogenannte Deckbelag, also die oberste Schicht, vorerst unangetastet bleibe. Die Zugabe von Pflanzenkohle in der unteren Tragschicht des Strassenbelags habe die positive Eigenschaft, dass sie einen besseren Schutz von Spurrillen von schweren Lastwagen oder Bussen biete, so Schweizer weiter.
Das Tiefbauamt Basel-Stadt hat den Belag seit 2022 auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz in der Praxis erprobt. Eine Versuchsfläche von 450 Quadratmetern erhielt eine tragende Asphaltschicht aus 50 Prozent Recyclingasphalt und 2 Prozent Pflanzenkohle. Eine Tonne der neuen Asphaltmischung bindet dauerhaft ein Äquivalent von 50 Kilogramm CO2
Pflanzenkohle aus Baumabschnitten
Die Pflanzenkohle wird in den IWB unter anderem aus regelmässig anfallenden Baumabschnitten aus der regionalen Umgebung, aber auch aus ausgedienten Weihnachtsbäumen gewonnen, erklärte Dominik Born, Projektentwickler bei den IWB. Schon länger wird sie von der Stadtgärtnerei zur Verbesserung der Bodenqualität eingesetzt. Auch bei der Zementherstellung komme Pflanzenkohle bereits verbreitet zum Einsatz.
Die Kosten für einen Strassenbelag mit Pflanzenkohle seien geringfügig höher als bei einem Standardbelag, hiess es an der Medienkonferenz. Das liege vor allem am aufwändigeren Mischvorgang. Es dauere seine Zeit bis die leichte Pflanzenkohle mit den ungleich schwereren Steinchen und dem Teer genügend durchmischt sei, hiess es.
Künftig möchte das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt Pflanzenkohle-Asphalt bei notwendigen Strassensanierungen möglichst flächendeckend einsetzen.
Der "Grüne Asphalt" ist CO2-negativ, enthält zu 50 Prozent Recyclingasphalt und zu 2 Prozent Pflanzenkohle und soll dazu beitragen, den CO2-Fussabdruck des Straßenbaus in Basel beträchtlich zu senken.
Pflanzenkohle ist auch sehr gut für:
TIERE, BÖDEN, PFLANZEN, UMWELT
So ein Seich und 90 % der Leute glauben das. Ich kann nicht mehr ;-)