Damit die Digitalisierung flächendeckend funktionieren und eingesetzt werden kann, sind entsprechende digitale Infrastrukturen erforderlich, so die Ansicht der SAB. «Daher ist ein rascher Ausbau der Hochbreitbandinfrastrukturen dringend notwendig! Dies ist nicht nur für die Berglandwirtschaft von grosser Bedeutung, sondern generell zur Steigerung der Wertschöpfung und für die Attraktivität der Berggebiete und ländlichen Räume eminent wichtig», wie die SAB im Zusammenhang mit einem neu erschienenen Factsheet zur Digitalisierung schreibt.
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«Mit dem vorliegenden Factsheet zeigen wir verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Digitalisierung in der Berglandwirtschaft und deren Nutzen auf», heisst es in der Medienmitteilung der SAB weiter. Die Digitalisierung entwickle sich rasant weiter, weshalb die dargestellten Beispiele selektiv seien und nur eine Momentaufnahme wiedergeben würden. Digitalisierung soll gemäss der SAB vor allem die Arbeit erleichtern und zur Effizienzsteigerung beitragen.
Beispiele aus dem Faktenblatt:
- Roboter in der Milchviehhaltung: Die erfassten Daten können zur Früherkennung von gesundheitlichen Problemen bei den Tieren genutzt werden.
- Bekämpfung von Problempflanzen
- Drohnen können beispielsweise Schlupfwespen zur Bekämpfung des Maiszünslers ausbringen oder mit Wärmebildkameras Rehkitze effizienter aufspüren.
- Tracking- und Ortungssysteme: Diese Systeme haben das Potenzial, die Behirtung auf den Alpen zu revolutionieren. Mit virtuellen Zäunen kann auf physische Zäune verzichtet werden, und mit Trackern ausgestattete Tiere sind jederzeit leicht auffindbar.
Potenzial der Digitalisierung
Mit dem Faktenblatt leiste die SAB auch einen Beitrag zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie des BLW . Diese zielt darauf ab, die Effizienz und Transparenz in der Landwirtschaft zu steigern, indem moderne digitale Technologien und Datenanalysen eingesetzt werden. Laut Mitteilung der SAB soll die Strategie zudem die Vernetzung der Akteure in der Agrarwirtschaft fördern.
«Digitalisierung hat das Potenzial mühsame, repetitive Arbeiten zu erleichtern oder ganz der Automatisierung zu überlassen. Sie verbessert die Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel - vom Feld oder Stall bis zum Teller des Konsumenten», schreibt die SAB. Zudem eröffne sie neue Geschäftsmodelle und Vermarktungsmöglichkeiten.
Überblick über die Ressourcen
Smart Farming Technologien versprechen laut der Arbeitsgemeinschaft erhebliche Effizienzgewinne, beispielsweise durch den punktgenauen und differenzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Digitale Managementplattformen würden helfen, den Überblick über die Ressourcen zu behalten und optimal einzusetzen.
«In der Schweiz beschränken sich die konkreten Smart-Farming-Anwendungen jedoch derzeit noch vorwiegend auf Teilbereiche wie Steuerungs-, Administrations- und Dokumentationsaufgaben, wie z.B. dem Melkroboter», so die SAB. Sie ist jedoch der Ansicht, dass sich dies in den kommenden Jahren rasch ändern wird, insbesondere weil die verschiedenen Systeme und ihre Daten zunehmend miteinander interagieren und zusammenwachsen werden.
Dialogplattform Forschung – Praxis in der Berglandwirtschaft
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB vertritt die Interessen der Berggebiete und ländlichen Räume. Seit Januar 2022 organisiert die SAB die Dialogplattform «Forschung – Praxis in der Berglandwirtschaft». Diese Dialogplattform findet in Form eines runden Tisches zwischen Praktikern und Forschenden im Bereich Alp- und Berglandwirtschaft statt. Ziel ist es nach eigenen Angaben, Bedürfnisse aus der Praxis zu erfassen und andererseits neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Forschung für die Praxis zugänglich zu machen.

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