Die «Agrovina» richtet sich an Fachleute aus den Bereichen Obstbau, Weinbau und Önologie und fand vom 23. bis 25. Januar 2024 statt. Die Messe, die alle zwei Jahre in Martigny VS stattfindet, zeichnet jeweils eine Innovation aus. In diesem Jahr ging der Preis an einen jungen Mechatronik-Ingenieur aus dem Waadtland.
Marc Stevanin hat mit seiner Firma «STEVmotion Sàrl» den Roboter quasi im Alleingang gebaut. Er kann autonom die wichtigsten Arbeiten im Weinberg übernehmen: Pflanzenschutz, Mähen und mechanische Unkrautbekämpfung. Die eher klein dimensionierte Maschine wiegt lediglich 420 Kilogramm und hat einen 27-PS-Verbrennungsmotor.
Hier kann dem Vineatrac bei der Arbeit zugesehen werden:
Bereits verkauft
«Letztes Jahr haben wir den Vineatrac an einen Betrieb im Neuenburgischen verkauft, die damit Reblagen mit bis zu 50% Steigung ohne Probleme bearbeiteten», so Valerie Marendaz, die Freundin des Ingenieurs. Sie selbst ist Winzerin mit eigenem Betrieb und gibt am Stand in Martigny Auskunft. Sie war an der Entwicklung des Roboters beteiligt, und dies ist an kleinen Details zu bemerken.
Beispielsweise gibt es ganze drei Sicherheitssysteme, die zum Zug kämen, falls ein Hindernis im Weg wäre. In diesem Fall hält der Roboter an, ohne jedoch den Motor zu unterbrechen. Um die Maschine wieder zu starten, muss jemand vor Ort sein.
Exposition gegenüber Pflanzenschutzmitteln minimieren
Die Idee sei es, dass der Roboter autonom arbeiten könne, so Marendaz. Jedoch sei es ihr viel wichtiger, dass dadurch das Risiko von Unfällen und die Exposition gegenüber Pflanzenschutzmitteln minimiert werden können, als dass man zuhause auf dem Sofa sitzen könne, während der Roboter arbeite.
Marendaz erklärt, wie die Inbetriebnahme funktioniert: «Zu Beginn werden die Parzellen kartographiert. Dafür wird jede einzelne Rebzeile durch den obersten und den untersten Punkt ins System eingespeist.» Das Einrichten der ersten Parzelle wird von STEVmotion angeboten und ist im Preis des Vineatrac von 55’000 Franken inklusive.
76 mal 150 Zentimeter
Die kleine Maschine von 76 mal 150 Zentimeter wird mit viel Kopfnicken beäugt. Man hört Lob bezüglich der soliden Bauart und den vielen Überlegungen zu den spezifischen Anforderungen in steilen Reblagen. Das nimmt der junge Ingenieur dankend entgegen. Er ist ein gefragter Mann.
Angesprochen auf die Zukunftsaussichten wird klar, dass er womöglich bald expandieren muss: «Wenn ich alles wie gewohnt weitermache, schaffe ich bis nächstes Jahr nur fünf neue Vineatracs zu bauen, was womöglich nicht reichen wird.» Klar ist, dass dieser Roboter für viele noch ein Wunschtraum bleibt. Auch ist er mit einer maximalen Spritzbrühe-Lademenge von 200 Litern eher bescheiden dimensioniert.