Volkswagen hat kürzlich die Entwicklung eines Elektrotraktoren angekündigt: Der MK1 ist ein vollelektrischer Traktor mit einer Leistung von 20 bis 40 PS (15–30 kW). Er verfügt über zwei Elektromotoren für den Fahrantrieb und die Zapfwelle.
Mit einem Gewicht von rund 2,5 Tonnen ist er auf kleine bis mittlere Betriebe ausgelegt, wie auf dem Onlineportal «agrarheute» zu lesen ist. Im Fokus stehe aber nicht die Landwirtschaft in Deutschland. Das Projekt Gen.Farm, unter dem Volkswagen den MK1 entwickelt, richtet sich an Landwirte in Schwellenländern.
Solarstrom günstiger als Diesel
Ziel sei es, den Einsatz von umweltfreundlicher und standortangepasster Mechanisierung zu fördern, schrieb der afrikanische Ableger des deutschen Autokonzerns. Denn Solarstrom ist in vielen Regionen verfügbar und oft günstiger als Diesel.
Da der Elektrotraktor einfacher zu warten ist und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird, sollen nicht nur die Betriebskosten gesenkt, sondern auch die CO₂-Emissionen reduziert werden. Die E-Maschinen werden anschliessend per Photovoltaik-Anlage wieder aufgeladen.
Batteriewechsel: Weniger als drei Minuten
Wie «agrarheute» schreibt, sei eine Besonderheit des MK1 sein innovatives Batteriewechselsystem. Landwirte könnten die Batterie in weniger als drei Minuten mit einem Palettenhubwagen austauschen. Ein Hebel sorge für eine sichere Verriegelung, sodass die Batterie während der Arbeit nicht verrutscht. Dieses System ermöglicht laut dem deutschen Onlineportal einen nahezu unterbrechungsfreien Betrieb.
Volkswagen baut gemäss eigenen Angaben nicht nur den Traktor, sondern auch die notwendige Infrastruktur: So soll der MK1 von Genossenschaften gekauft werden können und an zentralen Versorgungsstationen stehen. Landwirte können dort den Traktor samt Fahrer mieten und das Batteriewechselsystem nutzen.
Vom Oldtimer zum modernen E-Traktor
Das erste Pilotprojekt läuft in Gashora, Ruanda, rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Kigali entfernt, wie der Konzern schreibt. Bereits 2021 experimentierte Volkswagen mit elektrischen Traktoren. Der damalige Konzernchef Herbert Diess testete einen umgerüsteten Oldtimer-Traktor mit Elektroantrieb. Dieses Modell diente als Grundlage für die Entwicklung des MK1.
Bereits 2021 postet der damalige VW-Chef Herbert Diess auf Linkedin, wie gut der Prototyp-Traktor arbeite.
Volkswagen
Bis 2025 sollen in Ruanda feste Servicestationen entstehen. Langfristig könnte laut Volkswagen das Gen.Farm-Modell auch auf weitere Länder ausgeweitet werden.
Lithium-Ionen-Akku wird ersetzt
Auf «Auto Motor und Sport» heisst es weiter, dass der erste 27 PS starke Prototyp (Radstand 1,92 Meter, Spurweite 1,38 Meter, Gewicht 2,2 Tonnen) zwar in Deutschland gebaut, aber in Ruanda entwickelt wurde.
Nach erfolgreichem Projektabschluss und der entsprechenden Weiterentwicklung solle die Produktion dann komplett vor Ort erfolgen. Spätestens dann soll auch der aktuell 32 kWh grosse Lithium-Ionen-Akku durch einen Lithium-Eisen-Phosphat-Speicher (LFP) ersetzt werden. Der sei günstiger und deutlich robuster, wie VW das Onlineportal wissen liess.
In den vergangenen 30 Jahren hat sich laut «Auto Motor und Sport» Ruandas Wirtschaft erheblich entwickelt. Der Agrarsektor sei nach wie vor von zentraler Bedeutung für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Ruander und die Aufrechterhaltung der Wirtschaft des Landes. Der Agrarsektor macht derzeit etwa 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.
Boah, kann ich den hier auch kaufen??