Die grossen internationalen Landtechnik-verbände beurteilen die aktuellen Investitionen der Landwirte auf globaler Ebene positiv und sind auch hinsichtlich der Konjunktur-erwartungen für das kommende Jahr optimistisch.
Das ist beim jährlichen Treffen des „Agrievolution Economic Committee“ deutlich geworden, das am 10. Oktober im Rahmen der Fachmesse Agrosalon in Moskau stattfand.
Das Komitee ist eine Arbeitsgruppe des weltweiten Netzwerks der grossen Landtechnikverbände, der sogenannten „Agrievolution Alliance“. Nach Schätzung der Marktexperten dürfte sich das weltweite Produktionsvolumen an Landtechnik in diesem Jahr auf 110 Mrd. USD (101 Mrd. CHF) erhöhen und könnte 2013 sogar um weitere fünf Prozent wachsen.
In Deutschland könnte Höchstwert erreicht werden
Laut Darstellung des Fachverbandes Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) befinden sich die zwei grössten Landtechnikmärkte Europas, Deutschland und Frankreich, derzeit in einer bemerkenswerten Boomphase. Beflügelt durch hohe Produzentenpreise für Agrarprodukte lägen die Investitionen in neue Technik auf Rekordniveau.
Der deutsche Landtechnikmarkt werde 2012 voraussichtlich auf mehr als 5 Mrd. Euro (6 Mrd. CHF) wachsen und somit einen neuen Höchstwert erreichen. Die Investitionsplanungen für die kommenden sechs Monate befänden sich weiterhin auf Vorjahresniveau, jedoch könnte sich für einzelne Marktsegmente die Nachfrage auch etwas verringern.
Für den französischen Traktormarkt 2012 erwartet der Verband Axema ein Verkaufsvolumen von 41’500 Einheiten, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von knapp zehn Prozent entspräche. Im Gegensatz zu Deutschland lagen die Verkäufe im Nachbarland 2008 aber noch etwas über dem aktuellen Niveau.
Regierungen in Schwellenländern unterstützen Käufe
Generelles Ziel der Landwirte sei es weiterhin, durch den Einsatz moderner Technik höhere Erträge auf dem Acker zu erwirtschaften sowie die Prozesskette der Nahrungsmittelerzeugung zu verbessern, betonten die Landtechnikexperten. In den Schwellenländern komme hinzu, dass viele Regierungen mit neuen Anreizen für den Kauf von Landmaschinen und Traktoren mittelfristig die heimische Produktion und somit den Selbstversorgungsgrad in Bezug auf Nahrungs- und Futtermittel erhöhen wollten.