Die diesjährige Getreideernte in Russland wird vermutlich grösser ausfallen als 2018. Das Moskauer Landwirtschaftsministerium prognostizierte am vergangenen Donnerstag ein Aufkommen von 118 Mio. t Getreide, nach 113,2 Mio. t im Vorjahr.
Davon sollen 75 Mio. t bis 80 Mio. t auf Weizen entfallen. Im vergangenen Jahr hatte sich die betreffende Produktion nur auf 72,1 Mio. t belaufen, darunter 52,9 Mio. t Winterweizen und 19,2 Mio. t Sommerweizen.
Noch optimistischer als das Moskauer Agrarressort ist das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR), das für die kommende Vermarktungssaison eine Getreideproduktion von rund 121,5 Mio. t erwartet. Die Weizenerzeugung sehen die Experten bei 78,5 Mio. t. Das Moskauer Consulting- und Forschungszentrum für Agrarökonomie (Sovecon) rechnet für 2019 sogar mit 126,1 Mio. t Getreide. Die Weizenernte veranschlagen die Fachleute auf voraussichtlich 80 Mio. t.
Das Beratungsunternehmen ProZerno greift noch höher und rechnet mit einem Aufkommen von mehr als 128 Mio t Getreide. Unterdessen zeichnet sich in der Ukraine eine wahrscheinlich ertragsbedingt rückläufige Getreideerzeugung ab. Das Kiewer Landwirtschaftsministerium prognostizierte am vergangenen Donnerstag eine Menge von 68 Mio. t Getreide. Das wären ungefähr 900'000 t oder 1,3% weniger als im vergangenen Jahr.
Allerdings soll die ukrainische Anbaufläche nach Einschätzung des Agrarressorts mit 14,8 Mio. ha stabil bleiben, wovon 7,6 Mio. ha dem Wintergetreide zugerechnet werden.