Wenn der Stecker erst einmal gezogen ist und der Strom nicht mehr fliesst, dann kommen Landwirtschaftsbetriebe schnell in Bedrängnis. «Die Versorgungssicherheit mit Strom ist seit letztem Jahr nicht mehr bedingungslos gegeben», sagte Dominik Hasler, Organisator des Forums «Landwirtschaftliche Energieproduktion» am Wallierhof, gegenüber der «Solothurner Zeitung».
Tipps
Die Preise seien akut gestiegen. «Die Zeiten des billigen Stroms sind vermutlich vorbei», erklärte Hasler den rund 140 Teilnehmern. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie man als Landwirt in der gegebenen Situation handeln kann.
Drei Tipps wurden den Bauern mitgegeben:
- Auf jedem Betrieb muss die Notstromversorgung gesichert werden
- In die
- Investitionen in erneuerbare Energien
«Wir in der Landwirtschaft haben im Grundsatz sehr gute Voraussetzungen, um Strom zu produzieren. Wenn man das gross aufzieht, kann auch ein neuer Geschäftszweig entstehen», lobte Hasler das Potenzial von erneuerbaren Energien. Gleichzeitig wurde am Forum klar, dass die Sache in der Praxis dann doch nicht ganz so einfach ist. Innovative und zukunftsgerichtete Landwirte stehen Punkto erneuerbarer Energieproduktion schnell vor Herausforderungen. So auch Patrick Fluri aus Adermannsdorf SO.
«Die Leitung ist zu klein»
Auf dem Dach seines alten Stalles hat er eine Solaranlage installiert, damit kann der ganze Eigenbedarf an Energie produziert werden. Nun soll der nächste Schritt erfolgen. Auf der Dachfläche des neu geplanten Milchstalles, welcher 25 mal 40 Meter gross werden soll, möchte der frischgebackene Betriebsleiter eine Solaranlage bauen lassen.
Ziel sei es, damit einen neuen Betriebszweig zu starten und den produzierten Strom zu verkaufen und in das öffentliche Netz einzuspeisen. Die Idee ist gut, doch bei der Umsetzbarkeit hapert es. Das Stromnetz in seiner Region sei nicht genügend ausgebaut, um den von der neuen Anlage produzierten Strom einzuspeisen. «Uns wurde gesagt, die Leitungen des ganzen Thal seien zu klein», wird Fluri in der «Solothurner Zeitung» zitiert.
Dächer nicht vermieten
Eine Möglichkeit wäre es, den produzierten Strom zu speichern, doch in der Realität fällt diese Option weg. Eine Kilowattstunde zu speichern, koste aktuell rund 700 Franken, erklärt Christian Wolf von der Solarinstallationsfirma MBR Solar. «Das ist einfach viel zu viel Geld, dass man in die Finger nehmen muss», so Wolf anlässlich des Wallierhof-Forums.
Er rate den Landwirten ihre Dachflächen nicht zu vermieten und «das Heft in der eigenen Hand zu halten». Er sei zuversichtlich, dass sich in naher Zukunft politisch einiges verändern werde und insbesondere der Netzausbau gefördert werden könnte.
Notstromversorgung
Kommt es zu Netzabschaltungen, ist der Bedarf einer Notstromversorgung abhängig von der Unterbruchdauer und dem Betriebstyp.
Jede LandwirtIn sollte sich die Frage stellen, wie sie mit einem Stromausfall je nach Dauer und wichtigsten Bedürfnissen umgeht. Es ist empfohlen das Thema und die Möglichkeiten mit seinem Elektriker zu besprechen.
Für eine Notstromversorgung gibt es verschiedene Technologien, die je nach Bedarf unterschiedlich geeignet sind. Eine eigene Stromproduktion (PV- oder Biogasanlage) ist jedoch keine solche Absicherung.
- Mobile Notstromaggregate
- Stationäre Notstromaggregate
- Photovoltaik mit Batterie
Quelle: sbv
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