Die Kosten für die Wiederherstellung des ukrainischen Agrarsektors dürften sich auf rund 48,96 Milliarden Franken (51,1 Milliarden Euro) belaufen. Diese Zahl wird im aktualisierten Rapid Damage and Needs Assessment (RDNA4) genannt, einem gemeinsamen Bericht der EU-Kommission, der Vereinten Nationen (UN), der Weltbank und der ukrainischen Regierung.
Die Autoren des Berichts schätzen die bisherigen direkten Verluste im Agrarsektor der Ukraine auf 9,87 Milliarden Franken (10,3 Milliarden Euro). Berücksichtigt wurden hierbei unter anderem die Zerstörung von Lagereinrichtungen und mehrjährigen Kulturen sowie die Zwangsschlachtung von Vieh. Auch die Zerstörung und der Diebstahl von Betriebsmitteln und Produkten wurden hinzugerechnet.
Die Gesamtverluste im Agrarsektor werden auf 64,05 Milliarden Franken (67,0 Milliarden Euro) beziffert. Hierunter fallen beispielsweise Einkommensverluste der Bauern aufgrund von Produktionsausfällen, niedrigere Ab-Hof-Preise wegen der Störung der Exportlogistik, aber auch höhere Preise für Düngemittel und Energie. Hinzu kommen die Kosten für die Rekultivierung von Land nach der Minenräumung.
Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau in der Ukraine dürften sich dem Bericht zufolge in den kommenden zehn Jahren in einer Grössenordnung von rund 461,83 Milliarden Franken (482,8 Milliarden Euro) bewegen. Das entspricht etwa dem Dreifachen des prognostizierten nominalen Bruttoinlandsprodukts der Ukraine im Jahr 2024.