Schweizer Lebensmittel zu kaufen, sei ökologisch viel sinnvoller als extreme politische Initiativen, meinte Agromarketing Suisse (AMS)-Präsident Urs Schneider an der Mitgliederversammlung. Die Herkunftsbezeichnung Suisse Garantie vereinfache die Entscheidung im Kaufregal.
Die Landwirtschaft sei zu einer Projektionsfläche für viele Wünsche und Erwartungen in Bezug auf Ökologie und Naturnähe geworden, gab AMS-Präsident Urs Schneider bei der Versammlung zu bedenken.
Im ganzen Label-Salat könne man zwar den Überblick verlieren, die Herkunftsmarke Suisse Garantie sei aber bei 74% der Befragten bekannt und viele Konsumentinnen und Konsumenten würden danach einkaufen.
AMS Media
Künftig will AMS mit "AMS Media" Branchenverbänden eine professionelle Media-Betreuung bieten, da die Medienlandschaft stetig an Komplexität gewinne, wie Denis Etienne, Geschäftsführer von AMS, beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr informierte.
Ebenso sei man daran, die Garantiemarke Suisse Garantie in die Systemgastronomie einzuführen und damit die Produkte der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft in diesem Marktsegment zu fördern.
Weniger in Messen investieren
Für Messen wird AMS künftig nicht mehr so viel Budget ausgeben wie bisher. "Vor fünf Jahren haben wir noch doppelt so viel Geld für Messen eingesetzt wie heute", so Präsident Urs Schneider. Bereits heute habe man mit Outsourcing von Gastronomieaufträgen und einer Kondensierung der Standfläche bei Messen mehr Mittel für den Online-Auftritt zur Verfügung.
Ernährung braucht Erklärung
Schweizer-Illustrierte-Chefredaktor und Theologe Werner de Schepper zeigte in seinem Gastreferat auf, wie Essen zur Pseudoreligion wurde. Essen sei ein Mega-Thema, es werde inszeniert wie auf dem Altar, meinte de Schepper während er das Bild des Abendmahls zeigte.
"Essen muss jeder, das kann eine Organisation wie AMS auch wieder zu ihrem Vorteil nutzen", erklärte der Chefredaktor. "Ernährung braucht Erklärung, man muss erstens informieren und sich zweitens wieder auf alte Werte rückbesinnen." Den Fokus auf das gemeinsame Essen und den Genuss zu setzen, könnte seiner Meinung nach eine gelungene Werbestrategie darstellen.