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«Landwirtschaft ist nicht anders behandelt worden, als andere»

Bundesrat Johann Schneider hat eine positive Bilanz seiner Reise nach China gezogen. Da auch von chinesischer Seite mehrfach das Interesse an einem Freihandelsabkommen mit der Schweiz bezeugt worden sei, könne man einen raschen Abschluss der Verhandlungen erwarten.

sda |

 

 

Bundesrat Johann Schneider hat eine positive Bilanz seiner Reise nach China gezogen. Da auch von chinesischer Seite mehrfach das Interesse an einem Freihandelsabkommen mit der Schweiz bezeugt worden sei, könne man einen raschen Abschluss der Verhandlungen erwarten.

Schneider wies am Donnerstag vor Medienvertretern in  Shanghai aber auch darauf hin, dass der Teufel im Detail liege und  in den Verhandlungsrunden noch viel Arbeit anstehe. Die vier  gewichtigsten Themen, bei welchen für das Abkommen noch Lösungen  gefunden werden müssten, seien der Industriesektor, der  Dienstleistungsbereich, der Schutz des geistigen Eigentums und die  Landwirtschaft.

Mit dem Freihandelsabkommen verfolge er ausschliesslich das Ziel,  dass tiefere Zölle und weniger Handelsbarrieren Schweizer  Unternehmen im riesigen und schnell wachsenden Markt China  wettbewerbsfähiger machen. Das wiederum fördere letztlich die  Beschäftigung in der Schweiz. «Ich will die Arbeitsplätze in der  Schweiz behalten», sagte Schneider.

Patentschutz besser durchsetzen

Für China sei die Schweiz primär wegen ihrer Innovationskraft und  den Technologien als Handelspartnerin wichtig. Bei den kommenden  Verhandlungsrunden im September und November werde die Schweiz daher  darauf pochen, dass die Unternehmen beim Schutz des geistigen  Eigentums deutlich mehr Sicherheit bekommen sollten, als das im  Moment vielleicht der Fall sei.

«In China tätige Unternehmer berichteten mir aber, dass China  beim Schutz von Patenten von Jahr zu Jahr Fortschritte macht», sagte  Schneider. Das Land wisse, dass es die Gesetze durchsetzen  müsse, wenn es für Direktinvestitionen aus dem Ausland attraktiv  bleiben wolle.

Dass es ohne Kompromisse kein Freihandelsabkommen mit China geben  werde, betonte der Volkswirtschaftsminister kurz vor Ende seiner  knapp fünftägigen Wirtschaftsmission ebenfalls. Die chinesische  Seite sei an einem besseren Marktzugang für Landwirtschaftsprodukte  interessiert.

Landwirtschaft nicht opfern

Vor einer Öffnung des Agrarmarkts haben allerdings die Schweizer  Bauern Angst. Sie fürchten, ihre Erzeugnisse würden von chinesischen  Produkten verdrängt.

Doch Schneider beschwichtigt: Falls der Markt geöffnet  werde, dann müsse das für jede Produktgruppe einzeln angeschaut  werden. Zudem müssten die chinesischen Erzeugnisse auf alle Fälle  die qualitativen Anforderungen der Schweiz erfüllen.

Zur Kritik des Bauernverbands, bezüglich eines Abkommens mit  China weder einbezogen noch angehört worden zu sein, sagte der  Bundesrat, dass die Landwirtschaft nicht anders behandelt worden sei  als andere Sektoren. In den nächsten Wochen und Monaten werde aber  mit vom Abkommen betroffenen Kreisen geredet.

Weder dürfe die Landwirtschaft geopfert werden, um das Abkommen  abzuschliessen, noch dürften die Industrieinteressen aufgeben  werden, weil die Landwirtschaft die Veränderung scheue.

Rückreise von Shanghai

Schneider beendet seine Wirtschaftsmission in China, bei  der er von Vertretern aus Wirtschaft und Politik begleitet wurde, am  (morgigen) Freitagmittag. Am Morgen befasst er sich noch mit  Rechtsfragen, die sich Schweizer Unternehmen in China stellen.

Am Donnerstag hat er Shanghais Parteiführer Yu  Zhengsheng getroffen und einer Fabrikeröffnung des Innerschweizer  Kunststoff-Schweissgeräteherstellers Leister beigewohnt. Begonnen  hatte die Reise am Montag in Peking, am Mittwoch besuchte Schneider Xiamen.

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