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Landwirtschaft mit Entwicklungspotenzial

Unvorstellbar gross sind Russlands Felder. Eben so gross die Probleme. Für Auswanderer sind Abenteuer vorprogrammiert. Zum neunten Mal führte der «Schweizer Bauer» eine Leserreise in Russland durch. Mit Bildergalerie

Daniel Etter |

 

 

Unvorstellbar gross sind Russlands Felder. Eben so gross die Probleme. Für Auswanderer sind Abenteuer vorprogrammiert. Zum neunten Mal führte der «Schweizer Bauer» eine Leserreise in Russland durch. Mit Bildergalerie

Russland verfügt über eine Landesfläche von rund 17,08 Mio. km2, ist  rund 414-mal grösser als die Schweiz, hat aber lediglich eine Bevölkerungsdichte von 8 Einwohnern pro km2. 

Kaufen für Schweizer nicht möglich

Viele Regionen verfügen über qualitativ sehr hochwertige Ackerböden. So herrschen etwa in der Region Woronesch die bekannten Schwarzerdenböden vor. Zudem liegt sehr viel Landwirtschaftsland brach. Eine verlockende Ausgangslage also für auswanderungswillige Schweizer Bauern.

Es ist aber nicht so einfach, wie es scheint. Einerseits können in Russland Ausländer kein Landwirtschaftsland kaufen – pachten ist möglich – und andererseits funktioniert die Landwirtschaft ganz anders als in der Schweiz.

Eigenes Land verpachtet

Das musste auch Hanspeter Rikli erfahren. Rikli zog es vor nun schon 17 Jahren als Entwicklungshelfer nach Russland. Ihm gefiel es, er fand das private Glück und entschloss sich zusammen mit seinem Geschäftspartner, der in der Schweiz lebt, in Russland in den Kartoffelbau einzusteigen. Er respektive seine Frau kaufte 1000 ha Ackerland, sie importierten die nötigen Maschinen aus der Schweiz, und es konnte los gehen.

Dem Kartoffelbauer aber machte die Trockenheit einen Strich durch die Rechnung, und die erwarteten Erträge blieben aus. Rikli entschloss sich, in eine Tropfbewässerungsanlage zu investieren. Da ihm aber der Zugang zum Gewässer durch den Verlust einer gepachteten Fläche verwehrt wurde, folgte er mit dem Kartoffelbau dem Wasser.

Heute hat er sein Land verpachtet und baut auf dem 9000 ha grossen Betrieb von Vladimir Ivanovic rund 300 ha Kartoffeln an. Die Kartoffeln werden in Doppelreihen (Beet) gepflanzt, und auf 180 ha ist mittig ein Tropfbewässerungsschlauch eingezogen. Auf diesen Flächen werden Speise- und Saatkartoffeln produziert. Da er mit seinen drei Kartoffelrodern über zu wenig Erntekapazität verfügt, lässt er die 120 ha unbewässerten Kartoffeln von Hand ernten und verkauft diese direkt auf dem Feld an Händler.

Eigenes aufgegeben

Ähnliches hatte Tobias Schenk vor. Er schaffte mit seinen Kartoffeln aber den finanziellen Durchbruch nicht und musste kapitulieren. Heute arbeitet er auf der rund 310’000 ha grossen «Black Earth Farm». Dieser Betrieb baut Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumen an, setzt moderne Technik ein und schrieb trotz oder gerade wegen seiner Grösse im letzten Jahr einen Nettoverlust von umgerechnet 40 Mio. Franken.

Weiter besuchte die «Schweizer Bauer»-Reisegruppe das Zadonskij-Kloster. Zu ihm gehören 800’000 ha Land. Das Kloster hält Schweine, Kühe und Hühner zur Selbstversorgung und setzt dabei kaum Technik ein.

Auf dem Programm standen weiter verschiedene russische Milchviehbetriebe und der Betrieb Angus-Genetics in der Region Kaluga. Der Betrieb in US-amerikanischen Händen hält 17’000 Angustiere das ganze Jahr draussen.

Milch und Nächstenliebe

In Kaluga besuchte die Gruppe den Schweizer Martin Kindler, der auf seinem 150 ha grossen Mutterkuhbetrieb mit Direktvermarktung auf die Rehabilitation von alkoholkranken Menschen setzt. Und den von verschiedenen Medien bekannten Betrieb Schweizer Milch. Selbstverständlich stand nach einer abenteuerlichen Fahrt im Schlafzug von Woronesch nach Moskau auch ein Besuch in der Hauptstadt auf dem Programm.

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