Die neue Klimastrategie des Bundes zeigt auf, wie bis 2050 unter dem Strich keine Treibhausgase mehr ausgestossen werden sollen. Der Erfolg hängt von deren Umsetzung ab – und auch vom Ausgang der Abstimmung über das revidierte CO2-Gesetz im Juni. Die Landwirtschaft soll gemäss der Strategie die Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren.
Das Übereinkommen von Paris fordert die Staaten auf, eine langfristige Klimastrategie zu erarbeiten. Die vom Bundesrat nun verabschiedete Strategie für die Schweiz zeigt auf, wie das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreicht werden kann. Der Bericht mit dem Titel «Langfristige Klimastrategie der Schweiz» soll demnächst beim Uno-Klimasekretariat eingereicht werden.
Mehr sauberen Strom
«Wir befinden uns in guter Gesellschaft», sagte Umweltministerin Simonetta Sommaruga am Donnerstag vor den Bundeshausmedien. «Unsere wichtigsten Handelspartner – darunter die EU und die USA – wollen das gleiche Ziel erreichen.» Netto null sei notwendig, machbar und bezahlbar und bedeute eine Chance für die Schweiz und den hiesigen Werkplatz.
Bis heute fliesse zu viel Geld ins Ausland, sagte Sommaruga. In den vergangenen zehn Jahren seien rund 80 Milliarden Franken für den Import und Öl und Erdgas ausgegeben worden. Künftig solle mehr sauberer Strom in der Schweiz produziert werden – mit Wärme-, Sonnen-, Wind- und Holzenergie.
Gut sei, dass der Energieverbrauch pro Kopf schon heute zurückgehe und vor allem weil im Gebäudebereich vorwärtsgemacht werde. Vier von zehn Haushalten heizten heute ohne Öl und Gas, Neubauten und Sanierungen erfolgten CO2-neutral.
Emissionsfreier Verkehr
Im neuen Klimastrategie-Bericht rechnet der Bund auch vor, dass die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Industrie bis 2050 um knapp 90 Prozent vermindern könne. Der Gebäudesektor und der Verkehr könnten bis 2050 sogar emissionsfrei werden.
Nach dieser Rechnung verblieben im Jahr 2050 aus der Industrie, der Abfallverwertung und der Landwirtschaft Treibhausgasemissionen im Umfang von rund 12 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Diese müssen gemäss Pariser Klimaabkommen mit CO2-Abscheidungs- und -Einlagerungstechnologien (CCS) sowie Negativemissionstechnologien (NET) ausgeglichen werden.
Landwirtschaft: Ziel verfehlt
Laut Bericht lagen die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft 2018 bei 7,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten und damit rund 1,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten beziehungsweise knapp 13 Prozent unter dem Wert von 1990. Die Emissionsentwicklung widerspiegele insbesondere die Veränderungen des Rindviehbestandes und des Stickstoffdüngereinsatzes. «Seit den 2000er-Jahren stagnieren die Emissionen», heisst es weiter.
Und Seit 2007 befinde sich die Entwicklung nicht mehr auf dem in der Klimastrategie Landwirtschaft definierten Zielpfad, der eine lineare Reduktion von einem bis zwei Dritteln bis 2050 gegenüber 1990 vorsehe. Das Mindestziel gemäss Klimastrategie Landwirtschaft für das Jahr 2020 (rund 7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten beziehungsweise minus ein Sechstel im Vergleich zu 1990) wird voraussichtlich verfehlt. Die bei der landwirtschaftlichen Produktion entstehenden Treibhausgasemissionen sind überwiegend an biologische und biophysikalische Prozesse gebunden und stammen aus diffusen beziehungsweise zeitlich und räumlich stark variablen Quellen, so die Autoren des Berichts.
50% Selbstversorgung
Der Bericht sieht für die Landwirtschaft deshalb ambitionierte Zielsetzungen bis 2050 vor. «Die Landwirtschaft ist Teil des Ernährungssystems, das die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über die Verarbeitung und den Handel bis zum Konsum der Lebensmittel umfasst», heisst es dort. Für den Zeithorizont 2050 verfolgt die Schweiz bei der Landwirtschaft bis 2050 folgende Zielsetzungen:
Dank günstigen Rahmenbedingungen für nachhaltige Ernährungssysteme sinkt der Treibhausgas Fussabdruck der Ernährung im Einklang mit dem Netto-Null-Ziel und eine weitere Verlagerung der Treibhausgasemissionen ins Ausland wird vermieden.
- Die Treibhausgasemissionen der landwirtschaftlichen Produktion im Inland sind gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent reduziert.
- Die Schweizer Landwirtschaft trägt 2050 mit mindestens 50 Prozent einen wesentlichen Teil zur Nahrungsmittelversorgung der Schweiz bei.
Mit AP22+ Emissionen senken
Gemäss Botschaft zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik (AP22+) soll die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen in einer Zwischenetappe bis 2025 um 10 Prozent gegenüber 2015 senken. Dies entspricht ungefähr einer Reduktion um 19 Prozent gegenüber 1990 und ist ebenfalls im Einklang mit dem Mindestziel der Klimastrategie Landwirtschaft.
Erreicht werden soll das Zwischenziel insbesondere durch zusätzliche Anforderungen und Anreize beim ökologischen Leistungsnachweis, bei den Direktzahlungen (Produktionssystembeiträge) und Strukturverbesserungen sowie dank Pilotprojekten und Netzwerken.
Gemäss dem Bericht soll die Landwirtschaft auch 2050 einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelversorgung der Schweizer Bevölkerung leisten. «Die Lebensmittelproduktion führt zu Emissionen, die nicht vollständig vermieden werden können», heisst es im Bericht. Gemäss den aktuell zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Informationen ist eine Halbierung der Emissionen der Schweizer Landwirtschaft bis 2050 im Vergleich zu 1990 bei einem gleichzeitig höheren Selbstversorgungsgrad möglich – sofern auch das Reduktionspotenzial in der Ernährungswirtschaft konsequent genutzt wird.
Zielkonflikte
Eine Netto-Null ist bei der Landwirtschaft gemäss Bericht nicht möglich. «Es verbleiben rund 4,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten aus der landwirtschaftlichen Inlandproduktion, die sich 2050 nach heutigem Wissen unter den getroffenen Annahmen nicht vermeiden lassen. Dieser Restbetrag müsse mit negativen Emissionen ausgeglichen werden.
Der Bundesrat ortet bei der Strategie auch Gegensätze. «Zwischen einer auf den Klimaschutz fokussierten Strategie und einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie kann es zu Zielkonflikten kommen. So spielen im «Grasland Schweiz» vornehmlich mit Gras gefütterte Wiederkäuer eine wichtige Rolle, während gleichzeitig der Treibhausgas-Fussabdruck dieser Produktionsweise und der so hergestellten Produkte nicht zu vernachlässigen ist», heisst es im Bericht.
Ähnliche Zielkonflikte würden auch bei der Bodenbearbeitung und beim Herbizideinsatz diskutiert. «Es gilt, die bestehenden Zielkonflikte in einem ersten Schritt transparent zu machen und anschliessend soweit wie möglich aufzulösen. Dabei sind ausgewogene Lösungen anzustreben», lautet das Fazit.
SP Bundesräte als Chef vom Bafu tun uns Bauern immer weh !
Merke : Die warmen Jahre sind die guten Jahre !
Der SB lässt sich vermehrt von diesen Kreisen einschüchtern, was ein schlechtes Zeichen ist.
mit was wir die Welt retten wollen. Das Geld wird auch weiterhin der Player bleiben. Wenn Bitcoin Digitale Währung soviel Strom verbraucht wie die Schweiz und Neuseeland zusammen um die Rechenleistung zu speisen. Und 68 % der Rechner sind in China stationär, deren Hälfte des Stroms aus Kohlekraftwerke erzeugt wird !
Leider denken viele nicht mehr und lassen sich von der Masse treiben, bedenklich !!
Wegen der Schweizer Landwirtschaft gibt es keinen Klimawandel!