Die Öffnung des Bodenmarktes in der Ukraine würde viele landwirtschaftliche Unternehmer zu Landkäufen motivieren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, an der 265 Betriebe mit einer Fläche von insgesamt rund 3 Mio. ha und 149'000 Rindern im Rahmen des International Dairy Congress in Kiew teilnahmen.
Demnach planen 79% der Befragten, im Falle einer Bodenmarktöffnung einen Kredit bei der Bank aufzunehmen, um Land zu kaufen. Damit im Einklang gaben 88% der Betriebsleiter an, nicht über die finanziellen Mittel zu verfügen, um landwirtschaftliche Grundstücke zu erwerben.
Allerdings sprachen sich nur 35% für ein Ende des Verkaufsmoratoriums aus. Als eines der Hauptargumente führte diese Gruppe an, dass es wirtschaftlich sinnvoller sei, Land zu kaufen als es zu pachten. Ausserdem seien erforderliche Projekte wie die Melioration auf gepachtetem Land nicht umsetzbar. Der Landkauf verbessere die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens. Ausserdem äusserten die Befürworter eines offenen Bodenmarktes den Wunsch, ihren Kindern Land vererben zu wollen.
Nach einer einmonatigen Aussetzung des Moratoriums für den Verkauf landwirtschaftlicher Flächen wurde Anfang Februar ein weiteres Moratorium in Kraft gesetzt, das zunächst bis zum 1. Januar 2020 gilt.