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Landwirtschaftsminister wollen Zuchtstrategien regulieren

AgE |

 

Laut dänischer Studie erleiden 85 Prozent der Legehennen Brustbeinfrakturen - Agrarminister Prehn geht von der Genetik als Grund aus - Kommission soll EU-Tierschutzrecht anpassen - Özdemir will das Thema ebenfalls angehen - Unterstützung auch durch Frankreich - Österreich bekräftigt Forderung nach verbindlichen Mindeststandards für die Putenhaltung. 

 

Beim Agrarratstreffen hat sich die Mehrheit der Landwirtschaftsminister für eine Regulierung von Zuchtstrategien über das EU-Tierschutzrecht ausgesprochen und die Kommission aufgefordert, entsprechende Anpassungen vorzuschlagen.

 

Hintergrund dieser Forderung war eine ein Brüssel vom dänischen Agrarminister Rasmus Prehn vorgestellte Studie der Universität Kopenhagen, wonach 85 % der von Wissenschaftlern untersuchten Legehennen an Brustbeinfrakturen litten, die aller Voraussicht nach durch den Legevorgang ausgelöst wurden.

 

Nach den Worten Prehns ist daher mit „höherer Wahrscheinlichkeit“ davon auszugehen, dass diese Probleme auf die Genetik der Tiere zurückzuführen sind. Ein Problem sei unter anderem, dass zu kleine, schlanke Legehühner möglichst grosse Eier legen müssten, erläuterte der Kopenhagener Minister. Aufgrund dessen
komme es beim Legevorgang häufig zu schmerzhaften Frakturen im Brustbein der Tiere.

 

Da laut Prehn die meisten Legehennen auf Hybridlinien auf nur sehr wenige Zuchtunternehmen zurückgehen, dürfte es sich hierbei um ein EU-weites Tierleiden handeln. Der Däne mahnte die Kommission daher, sich dieses Problems anzunehmen.

 

Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir unterstützte Dänemarks Forderungen. Auch
Deutschland messe dem Thema eine grosse Priorität bei. „Die Ergebnisse der Studie sehen wir daher mit grosser Besorgnis und nehmen sie sehr ernst“, sagte der Grünen-Politiker. Man werde die Ursachen für die Brustbeinbrüche umfassend untersuchen.

 

Gleichzeitig habe auch Deutschland vor zu prüfen, was in dieser Angelegenheit getan werden könne, um den Tierschutz zu stärken, so Özdemir.

 

Warnung vor Wettbewerbsverzerrungen

 

Frankreichs Agrarressortchef Julien Denormandie betonte seine Unterstützung für ein EU-weites Vorgehen. Zugleich forderte der Pariser Minister allerdings, dass strengere Regeln auch für importierte Eier aus Drittstaaten gelten müssten. Anderenfalls drohten Wettbewerbsverzerrungen, gab der Franzose zu bedenken.

 

Rückenwind für diese Forderung erhielt Denormandie ausdrücklich von Bulgarien. Ihre grosse Zustimmung dafür, die Zuchtstrategien in das EU-Tierschutzrecht aufzunehmen, erklärte auch die österreichische Delegation. Zugleich wurde an die eigene Forderung nach verbindlichen Mindeststandards für die
Putenhaltung erinnert.

 

Slowakei mit eigenen Studien

 

Die finnische Delegation bezeichnete es auch als ein Problem, dass es in der Geflügelzucht einen drastischen Trend hin zur genetischen Verarmung gebe. Dies habe vor allem mit der hohen Konzentration des Sektors auf sehr wenige Unternehmen zu tun. Auch hier müsse über eine EU-Regulierung im Hinblick auf das
Wettbewerbsrecht nachgedacht werden, hiess  es vonseiten der Vertreter Helsinkis. 

 

Portugal pochte ebenfalls auf eine zügige Anpassung der Zuchtmethoden und verwies neben dem Tierleid
auch auf die wirtschaftlichen Kosten aufgrund verletzter Tiere. Die Slowakei stellte den Abschluss eigener Studien zu dieser Problematik für in etwa einem Jahr in Aussicht. Vorläufigen Ergebnissen dieser Untersuchungen zufolge komme es jedoch „eher selten“ zu Frakturen. Verformungen des Brustbeins seien
dagegen gehäuft zu beobachten gewesen, hiess es vonseiten der Delegation aus Bratislava.

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