Lignum Ost, Holzwirtschaft Schweiz, verlieh Landwirt Christian Kern aus Amlikon-Bissegg TG das Herkunftslabel Schweizer Holz. Der grösste Teil des Rohstoffs stammt aus dem Inland.
Das rote Lignum-Logo ist der Schweizer Pass für Holz, einen der wenigen Rohstoffe, die unser Land hervorbringt. Im grosszügig dimensionierten Stallneubau auf dem Holzhof sind 181,6 Kubikmeter Holz verbaut worden.
84,5 Prozent stammen aus dem Schweizer Wald, einen grossen Teil davon hat Bauherr Christian Kern sogar im eigenen Wald geschlagen. Dies sorgte dank kürzester Transportwege und der Verarbeitung in der unmittelbaren Region für eine vorbildliche Ökobilanz. Bei der feierlichen Übergabe der Auszeichnung zusammen mit einer Plakette bedankte sich Paul Koch, Präsident von Lignum Ost und SVP-Kantonsrat, im Namen der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft beim umweltbewussten Bauherrn für sein vorbildliches Verhalten.
Peter Mesmer
80’000 Arbeitsplätze
Das Label Schweizer Holz vergibt Lignum, die Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft, wenn bei einem Bau oder Produkt mindestens 80% des Holzes aus Schweizer Wäldern stammen und auch in der Schweiz verarbeitet worden sind. Koch erklärte den anwesenden Bauern, dass bei der Verwendung von Schweizer Holz Forstbetriebe und Sägereien, Holzhandel, Schreinereien und Zimmereien profitieren: «80000 wertvolle Arbeits- und Tausende von Ausbildungsplätzen, oft in strukturschwachen Gebieten, bietet die Branche. Wer mit Holz baut, trägt Sorge zu ihnen.»
Zudem leiste Bauherr Christian Kern einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur CO2 -Senkung, denn das für das Wachstum des Baumes der Atmosphäre entzogene CO2 bleibt im verbauten Holz gebunden. «Und Sie mögen es kaum glauben, es entspricht aber einer Tatsache: Die auf dem Holzhof über 150 verbauten Kubikmeter einheimisches Holz wachsen im Schweizer Wald innert neun Minuten wieder nach», sagte Koch.
Peter Mesmer
Nur unwesentlich teurer
«Wenn ich im Thurgau über Land fahre, sehe ich bald an jeder Ecke ein Hoflädeli, wo es wunderbare lokale Produkte zu kaufen gibt», fuhr er fort. Mahnende Worte richtete Paul Koch an die gegen 120 Anwesenden. «Wenn dann auf solchen Höfen Neubauprojekte stehen, die mit Holz aus dem Ausland gebaut worden sind, ist das für mich ein grosses Ärgernis. Ich frage mich, ob nachhaltig denkende und handelnde Kundschaft Produkte solcher Betriebe kauft», sagte der Kantonsrat.
Paul Koch hat insofern recht, dass immer noch zu viele Holzprodukte für den Bau importiert werden. Der Zeitgeist hat sich aber geändert, und der Anteil des Schweizer Holzes nimmt langsam zu. Dies auch, weil die gegenwärtigen Materialpreise die gesamten Baukosten nur noch unwesentlich beeinflussen. Hier könne die Landwirtschaft als gutes Beispiel vorangehen und viel bewirken, findet Koch, indem sie für ihre Bauten zukünftig, wenn immer möglich, einheimisches Holz verwende.
Nachdem er Christian Kern nochmals für seinen Innovationsgeist gratuliert hatte, brachte Koch zum Schluss einen Appell für Schweizer Holz: «Verwenden Sie zum Bauen Holz aus der Region und tragen Sie damit zur nachhaltigen Nutzung und Gesunderhaltung unserer einheimischen Wälder bei.»