Das Inforama Rütti soll einen neuen Milchviehstall erhalten. Noch sind keine Infos bekannt. Der Schweizer Bauer hat nachgefragt.
Als Antwort auf eine entsprechende Motion liess die Berner Regierung in der Junisession des Grossen Rats wissen, dass noch dieses Jahr mit der Planung des neuen Milchviehstalls auf der Rütti begonnen werde. Doch bisher war es still. «Wenn nichts zu verheimlichen ist, gibt es keinen Grund, Infos zurückzuhalten. Denn der Kanton kann sich seiner Vorbildfunktion nicht entziehen», sagt Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des Berner Bauernverbands.
Darauf angesprochen sagt Projektleiter Tonio Licini von der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern (BVE): «Wir stehen noch ganz am Anfang.» An insgesamt 6 sogenannten Nutzersitzungen wurden laut BVE die Projektanforderungen an den Stall aus Sicht des Inforama und der künftigen Pächterfamilie definiert.
Stall für 60 Kühe
Geplant wird ein Laufstall für 60 Milchkühe, der sich besonders für schulische und Demonstrationszwecke eignet. Geplant ist eine Herdentrennung zur Durchführung angewandter Versuche. Es wird ein computerbasiertes Herdenmanagement geführt, Precision Dairy Farming (PDF). Besonderer Fokus wird auf einen hohen Tierkomfort gelegt.
Keine Umstellung auf Bio
Auf der Rütti wird weiter Milch produziert. Es werde auf eine wirtschaftliche, kostengünstige und praxisnahe Milchproduktion geachtet. Es wird ein weidebasierter (mind. Halbtagsweide) Betrieb geführt, eine Umstellung auf Bio sei aber nicht vorgesehen. Auf ein automatisches Melksystem, einen Roboter, wird verzichtet. Stattdessen wird ein Melkstand evaluiert. Die Schweinehaltung ist vom Umbau nicht betroffen.
Wie weit sind die Arbeiten vorangekommen? Die Projektanforderungen sind formuliert, das Planerauswahlverfahren wird Anfang nächsten Jahres gestartet. Mit einer Vorprojektstudie sei nicht vor Oktober 2016 zu rechnen, heisst es beim BVE. Bezüglich Kostendach oder Kostenobergrenze gebe es noch keine gesicherten Zahlen. Deshalb könne dazu zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage gemacht werden.