2020 ist der Betriebsertrag des in der Agrarwirtschaft tätigen Schweizer Handels- und Dienstleistungsunternehmen Laveba um 6 Prozent auf rund 530 Millionen Franken gesunken. Trotz des Rückgangs des Betriebsertrages liege das Betriebsergebnis mit 15,5 Millionen Franken sogar 44 Prozent über dem Vorjahr.
Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr stamme aus den tieferen Absatzzahlen und aus den deutlich tieferen Durchschnittspreisen bei den Brenn- und Treibstoffen gegenüber dem Vorjahr, schreibt die Laveba-Genossenschaft mit Sitz in St. Gallen.
Boom bei Landi-Läden
Unter anderem im Detailhandel – in den Landi-Märkten und Laveba-Shops – habe das Unternehmen deutliche Umsatzsteigerungen erzielt. Laveba habe über alle Verkaufskanäle im Detailhandel eine starke Nachfrage festgestellt. So seien besonders Schweizer Produkte sehr gefragt gewesen, wie regionale Produkte der Dachmarke «Natürlich vom Hof» und es wurde mehr Schweizer Wein und Holz verkauft. Der Verkaufsumsatz mit Haus- und Garten-Produkten in den Landi-Läden nahm gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent zu.
Einen Boom erlebte der der Onlineverkauf. Der Shutdown im Frühjahr 2020 führte zu einer Vervielfachung des Absatzes, schreibt Laveba. Profitiert haben auch die Tankstellenshops. Die Konsumenten hätten grössere Läden wegen der Pandemie gemieden. Der Verkaufsumsatz der Laveba-Shops ist gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent gestiegen. Im Segment Detailhandel setzte Laveba insgesamt 197 Millionen Franken um, das sind 32 Millionen mehr als im Vorjahr.
zvg
Absatz von Heizöl und Benzin brach ein
Ein weiteres wichtiges Standbein für Laveba ist die Energie. Das Jahr 2020 hinterliess Spuren. «Der weltweite Stillstand der Wirtschaft liess im Frühjahr 2020 die Nachfrage nach Energie in kürzester Zeit zusammenbrechen. Die Folge davon war ein historischer Preiszerfall bei den Erdölprodukten. Die verkaufte Menge Heizöl lag um 11 Prozent tiefer als im Vorjahr», schreibt Laveba. In Franken liegt der Umsatz gegenüber dem Vorjahr rund 30 Prozent tiefer.
Auch der Absatz von Treibstoff brach ein. Die verkaufte Menge Benzin lag um 13 Prozent tiefer als im Vorjahr. In Franken liegt der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent tiefer. Die verkaufte Menge Diesel lag um 8 Prozent tiefer als im Vorjahr, der Umsatz sank um 16 Prozent. Das Segment Energie setzte 2020 insgesamt 220 Millionen Franken um. Das sind fast 60 Millionen weniger als 2019.
Segment Agrar wächst leicht
Das Coronavirus habe auch die Landwirtschaft auf der Absatzseite geprägt und die Märkte durcheinandergewirbelt. Die Nachfrage nach gewissen Produkten sei rasant gestiegen: Die Bedeutung der einheimischen Nahrungsmittelproduktion sei vielen Konsumentinnen und Konsumenten in der ausserordentlichen Lage wieder bewusst geworden, schreibt Laveba.
Die verkauften Mengen Mischfutter lagen mit -0.6 Prozent praktisch auf Vorjahresniveau. Die verkaufte Menge Dünger konnte um 9 Prozent gesteigert werden. In allen drei Kategorien Saatgut, Sämereien und Pflanzenschutz resultiert eine leichte Umsatzsteigerung. Im Segment Agrar ist 2020 der Umsatz um 2 Millionen auf 72 Millionen Franken gestiegen. Im Segment Produktion ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Millionen 15,2 Millionen Franken gesunken. Der Rückgang wird auf die Einschränkungen im Gastro-Kanal zurückgeführt.
Zum Verband
Der LV-St. Gallen, der ab Mitte 2019 als Laveba firmiert, setzt die nationalen Konzepte Landi und Agrola regional um. Bei einer Fusionierung vor 25 Jahren hatten sich Landi-Genossenschaften der Region Ostschweiz entschieden, sich nicht der Fenaco anzuschliessen. Über Jahre ist der LV-St. Gallen so zu einem festen Bestandteil der ostschweizerischen Detailhandelslandschaft geworden.