Bislang hiess die Devise beim US-Lebensmittelmulti Kraft: immer grösser, immer mehr Marken, immer neue Märkte. Doch das scheint nun zu unübersichtlich zu sein:. Der Besitzer von Toblerone, Milka-Schokolade und Philadelphia-Frischkäse spaltet sich auf.
Nachdem der US-Lebensmittelmulti Kraft Foods über Jahrzehnte hinweg immer fetter geworden ist, folgt nun der radikale Schnitt: Konzernchefin Irene Rosenfeld setzt das Messer an und trennt das nordamerikanische Lebensmittelgeschäft ab.
Teile können besser wachsen
Die beiden Konzernteile könnten alleine besser wachsen, begründete Rosenfeld am Donnerstag den Schritt. Sie trennt sich immerhin von 16 Mrd. Dollar Jahresumsatz und damit von einem Drittel des gesamten Geschäfts.
Doch selbst nach dieser Diät bleibt Kraft Foods ein Riese mit einem Jahresumsatz von 32 Mrd. Dollar. Der Konzern konzentriert sich künftig in Nordamerika auf Snacks und Süsswaren wie Oreo- und Lu-«Guetzli» und behält überdies das komplette internationale Geschäft. Für Kunden in Europa und den Rest der Welt ändert sich dadurch nichts.
Beeindruckendes Umsatzwachstum
Kraft Foods gehört neben Nestlé zu den ganz grossen der Branche. Erst vor eineinhalb Jahren hatte sich Kraft noch die legendäre britische Süsswaren-Marke Cadbury einverleibt. Und das Geschäft brummt: Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 13,9 Mrd. Dollar.
Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf unterm Strich 976 Mio. Dollar. Kraft erklärte, durch höhere Preise die gestiegenen Kosten für die Rohwaren weitestgehend aufgefangen zu haben. Der Konzern erhöhte seine Prognose für das laufende Jahr.


