Die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel haben im vergangenen Monat ihren stärksten Anstieg seit Mitte 2012 verzeichnet. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mitteilte, erreichte ihr Preisindex im Februar 208,1 Punkte und übertraf damit den Wert des Vormonats um 5,2%.
Einschränkend betonte die UN-Organisation, dass die Preise im vergangenen Monat allerdings noch immer um 2,1% niedriger gewesen seien als vor einem Jahr um die gleiche Zeit. Während die Preise für Fleisch im Monatsvergleich um durchschnittlich 0,5% nachgaben, kletterten die Indizes für andere Warengruppen deutlich, nämlich für Milchprodukte um 2,9%, Getreide um 3,6%, Pflanzenfette um 4,9% und für Zucker sogar um 6,2%.
Dürre, Wetter, Krise und hohe Nachfrage
Als teilweise, aber nicht ausreichende Erklärung für die Verteuerungen wertet die FAO die angespannte politische Lage in der Ukraine, die zu einem Anstieg der Weizen- und Maispreise geführt habe. Weitere Einflussfaktoren sieht die Landwirtschaftsorganisation in Dürreschäden in Brasilien, ungünstigen Witterungsbedingungen in Südostasien und Südamerika insgesamt sowie einer starken Getreidenachfrage in Nordamerika, auch zur Futter- und Biokraftstoffproduktion.
Die jüngsten Erhöhungen folgen auf eine lange Periode sinkender Preise. Nach Ansicht von FAO-Experten ist es zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen.
Hohe Ernte erwartet
Ferner geht die UN-Organisation für 2014 noch immer von einer sehr hohen Welt-Getreideernte aus, darunter allein 704 Mio. t Weizen. Das wären 1,7 % weniger Weizen als 2013. Trotzdem würde es sich um die zweithöchste jemals eingefahrene Ernte handeln. Prognosen für Grobgetreide und Reis hält die FAO für zu früh, da der Grossteil noch gar nicht gesät wurde. Die Schätzungen des Welt-Getreideaufkommens 2013 wurden gegenüber Februar wegen verbesserter Zahlen aus China und Australien noch einmal um 13 Mio. t nach oben angepasst, auf jetzt 2'515 Mio t. Das waren 9% mehr als 2012.
Das Verhältnis zwischen Endbeständen und Verbrauch, ein Mass für die Versorgungssicherheit, wird für 2014 jetzt mit fast 24% angegeben, der beste Wert seit 2002/03. Insgesamt erwartet die FAO sehr hohe Bestände von Mais, Weizen, Reis und auch Sojabohnen.
Die jüngsten politischen Unruhen in der Schwarzmeerregion dürften allerdings zu grösserer Marktunsicherheit beitragen. Die Aussichten für die Getreideernten in Entwicklungsländern werden für 2014 ebenfalls günstig eingeschätzt. Allerdings weist die FAO auf verschiedene Krisenherde hin, darunter Syrien, den Jemen, den Südsudan und die Zentralafrikanische Republik.