Damit hinkt die ganze Wertschöpfungskette dem Ziel hinterher, wie die mit dem Monitoring beauftragte Zürcher Hochschule (ZHAW) für angewandte Wissenschaften in einem Zwischenbericht festhält. Aus der Landwirtschaft fehlen neue Daten. Die Erhebungsmethodik in Detailhandel, Gastronomie, Verarbeitung und Grosshandel bezeichnet die ZHAW als solide.
Im 2022 verabschiedeten Aktionsplan gegen die Verluste von Lebensmitteln gibt der Bundesrat eine Halbierung bis 2030 vor. Referenzjahr ist 2017. Dafür schloss der Bund mit 35 Unternehmen und Verbänden eine branchenübergreifende Vereinbarung ab.
Fortschritte sichtbar
An einem informellen Treffen zog Albert Rösti, der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), am Dienstag mit den Beteiligten Bilanz. Neben der Entwicklung von Messmethoden für die Verluste und Leitfäden zeigten sich dabei gemäss dem Uvek gewisse Erfolge.
So friert der Detailhandel Fleisch vor Ablauf des Verkaufsdatums ein. Anschliessend verkauft er sie als Tiefkühlware oder gibt sie an eine wohltätige Organisation ab. Die Verarbeitung reduzierte Verluste durch technische Anpassungen. Die Messung der Verluste selbst zeigt ebenfalls Wirkung: Wer die Lebensmittelverluste erfasst, kann sie reduzieren.
Das Uvek analysiert nun die Erkenntnisse aus der ersten Phase des Aktionsplans. Voraussichtlich 2026 entscheidet der Bundesrat, welche weiteren Massnahmen für die zweite Phase für die Halbierung bis 2020 nötig werden. Im Vordergrund stehen den Angaben zufolge verbesserte Datengrundlagen und eine stärkere Sensibilisierung der Haushalte.
Weiterhin Freiwilligkeit gefordert
Der Detailhandelsverband Swiss Retail Federation teilte am Dienstag mit, er habe die Lebensmittelverluste gegenüber 2017 um 20 Prozent verringert. Damit steche der Detailhandel in der Wertschöpfungskette heraus. Zentral sei die Beibehaltung der Freiwilligkeit im Rahmen von branchenübergreifenden Vereinbarungen.
Der Verein «United against Food Waste» – eine Branchenvereinigung der Lebensmittelwirtschaft mit rund 200 Unternehmen und Organisationen – konstatierte, der Trend zeige nach unten. In der Schweiz gehen pro Jahr rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel verloren. Weltweit stammen 60 Prozent des Food Waste aus den Haushalten.