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Legehennen: Verbot von Käfighaltung in EU gefordert

Tschechiens Agrarminister Marek Výborný fordert ein EU-Gesetz zum Verbot der Legehennenhaltung in Käfigen. Hintergrund für die Einlassungen aus Prag ist ein nationales Verbot ab 2027.

AgE |

Tschechien drängt auf ein EU-weites Verbot der Legehennenhaltung in Käfigen. Wie der Prager Landwirtschaftsminister Marek Výborný nach einem Treffen mit Beamten der EU-Kommission gegenüber einigen Landesmedien erklärte, sieht er den zuständigen Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi in der Pflicht, zeitnah einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorzulegen.

Hintergrund für die Forderungen ist ein in Tschechien ab Anfang 2027 geltendes Verbot der Käfighaltung. Auf Kritik des Christdemokraten stösst, dass diese Haltungsform in einer Reihe von Mitgliedstaaten nach wie vor zur Anwendung kommt. Sollte Brüssel also nicht mitziehen, drohten die tschechischen Eiererzeuger daher «in eine unvorteilhafte Konkurrenzposition» zu geraten, warnt Výborný.

Widersprüchliche Einlassungen 

Ursprünglich hatte die Vorgängerin von Várhelyi, Stella Kyriakides, mehrfach einen EU-weiten Ausstieg aus der Käfighaltung bei den meisten landwirtschaftlichen Nutztieren in Aussicht gestellt. Trotz wiederholter Ankündigungen blieben konkrete Legislativvorschläge aber aus.

Ein spätestens für den Herbst 2023 angekündigtes «umfangreiches» Gesetzespaket zum Tierschutz nahm dann lediglich die Novellierung der EU-Tiertransportverordnung ins Visier. Dem Vernehmen nach sollen aber weitgehend fertige Entwürfe zur Reform der Tierhaltungsverordnung sowie Tötungsverordnung in den Schubladen der Brüsseler Behörde liegen. Ob und wann diese vorgelegt werden, dazu gibt es aus der EU-Behörde widersprüchliche Einlassungen.

Grosse Unterschiede zwischen Mitgliedstaaten

Nach Angaben der Stiftung der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) gibt es in der EU nach wie vor grosse Unterschiede hinsichtlich des Anteils der Käfighaltung in der Eierproduktion. Demzufolge sind Luxemburg, Österreich und Schweden die Spitzenreiter bei tierwohlgerechteren Haltungsformen, die Käfighaltung macht dort weniger als 5% aus. Die Käfighaltung für Legehennen ist in der Schweiz seit 1992 verboten.

In den Niederlanden, Deutschland und Slowenien ist dieser Prozentsatz zwar etwas höher, der Anteil von 20% wird laut CIWF allerdings nicht überschritten. Am anderen Ende des Spektrums verortet die Stiftung Malta mit einem Anteil der Käfighaltung von 99%. Hohe Anteile gibt es in der EU mit 88% auch in Estland sowie mit 87% und 81% in Spanien und Portugal. Im tschechischen Nachbarland Polen kommt diese Haltungsform der Tierschutzorganisation zufolge immerhin auf 70% der gehaltenen Tiere.

Finanzielle und organisatorische Herausforderung

Nach aktuell geltendem EU-Recht dürfen Legehennen noch in sogenannten «ausgestalteten» Käfigen in Kleingruppen gehalten werden. Vorgeschrieben ist dabei eine Mindestfläche von 0,075 Quadratmeter Fläche pro Tier. In Deutschland ist diese Haltungsform nur noch bis Ende dieses Jahres erlaubt.

Dem tschechischen Verband der Geflügelzüchter und Eierproduzenten zufolge wird die Abkehr von der Käfighaltung für die eigenen Legehennenhalter «eine enorme finanzielle und organisatorische Herausforderung» darstellen. Ende 2023 sollen nach Schätzungen noch mehr als die Hälfte der dortigen Legehennen in Käfigen gehalten worden sein. 

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