Dutzende Cannabis-Bauern haben am Samstag in Libanon mit Strassensperren und brennenden Autoreifen die Zerstörung ihrer Felder verhindert. Die Sicherheitskräfte versuchten vergeblich, die Menge im Dorf Jammuneh nahe Baalbek in der östlichen Bekaa-Ebene durch Schüsse in die Luft zu vertreiben.
Die Bauern verlangten bei ihrem Protest Entschädigungen und staatliche Hilfen für den Umstieg auf den Anbau anderer Pflanzenarten, wie die Zeitung «Daily Star» auf ihrer Website berichtete.
In den vergangenen Tagen kam es wegen der Zerstörung von Cannabis-Feldern in der Bekaa-Ebene mehrfach zu blutigen Zusammenstössen. Dabei wurden zwei Soldaten, zwei Polizisten und ein mit dem Ausrotten von Hanfpflanzen beauftragter Arbeiter verletzt.
Die Bekaa-Ebene, die von der schiitischen Hisbollah-Bewegung kontrolliert wird, ist ein traditionelles Anbaugebiet für Cannabis-Pflanzen.
Nach dem Ende des Bürgerkriegs (1975-1990) führten von der UNO unterstützte Programme Anfang der 90er-Jahre zu einem Ende des Hanfanbaus. Da aber in späteren Jahren die Unterstützung von Alternativen ausblieb, gingen viele Bauern wieder zum Cannabis-Produktion über.