Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) feiert heuer sein 75-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr führt er verschiedene Aktivitäten durch. Den Auftakt machte die Baumpflanzaktion auf dem Rosegghof in Solothurn.
Für die 16 Kinder des Kindergarten Heidiweg in Solothurn war es ein besonderer Wochenstart: Der Unterricht fand an diesem Montagmorgen für einmal nicht drinnen, sondern unter freiem Himmel statt - mitten auf einem Feld. Die vier- bis sechsjährigen Kinder pflanzten unter Anleitung des Bauernehepaars Ursula und Martin Riggenbach sowie von Res Aeschbacher, Projektleiter SchuB beim LID, einen Linden-, Apfel- und Elsbeer-Hochstammbaum.
Voller Tatendrang gingen die 16 Mädchen und Buben zu Werk, gruben, schaufelten und lernten nebenbei, wie ein Engerling aussieht, welche Funktion die Wurzeln haben und dass Mäuse grossen Schaden anrichten können.
75 Hochstamm-Bäume im Jubiläumsjahr
Organisiert wurde die Baumpflanzaktion vom Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID). Dieser feiert heuer sein 75-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr pflanzt er gemeinsam mit Schulklassen 75 ökologisch wertvolle Hochstamm-Bäume auf Bauernhöfen in der ganzen Deutschschweiz – und bringt damit Schüler mit der Landwirtschaft in Kontakt.
Stadt und Land miteinander zu verbinden: Das ist Teil des LID-Auftrags – heute genauso wie vor 75 Jahren, betonte LID-Geschäftsführer Markus Rediger. „Mit vielfältigen Massnahmen baut der LID unermüdlich Brücken zwischen Stadt und Land, zwischen der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft und den Medien, Bauernfamilien und Schulklassen, Produzenten und Konsumenten.“ Heute hätten immer weniger Leute direkte Beziehungen zu Bauernfamilien, weshalb es umso wichtiger sei, der Bevölkerung zu zeigen, wie Nahrungsmittel produziert würden.
Mit Unterrichtangebot sensibilisieren
Einen wichtigen Beitrag leistet diesbezüglich das Unterrichtsangebot „Schule auf dem Bauernhof“ (SchuB). Zwischen 400 und 500 Schulkinder kommen im Kanton Solothurn so alljährlich mit dem Leben auf dem Bauernhof in Kontakt. „Hier können die Kinder ins Futter der Kühe greifen, den Hund streicheln, das frisch geborene Kalb bei seinen ersten Schritten beobachten oder die Eier einsammeln“, erklärte Regula Gygax-Högger, Projektleiterin SchuB im Kanton Solothurn. Das seien oft Erfahrungen, die die Kinder nie mehr vergessen würden, zumal der Unterricht auf dem Bauernhof alle Sinne anspreche.
Auch Peter Brügger, Geschäftsführer des Solothurnischen Bauernverbandes (SOBV), betonte die Wichtigkeit von SchuB. Damit könne man die künftigen Konsumenten für nachhaltig produzierte Lebensmittel sensibilisieren. „Nur wenn es uns gelingt, langfristig unsere Konsumentinnen und Konsumenten davon zu überzeugen, dass Schweizer Produkte einen Mehrwert bieten, kann die Schweizer Landwirtschaft in einem liberalisierten Umfeld bestehen“, so Brügger.