Das zeigt eine vom Verein Geschlechtergerechter in Auftrag gegebene repräsentative Studie, deren Ergebnisse am Sonntag in der «NZZ am Sonntag» veröffentlicht wurden. Die vom Forschungsinstitut Sotomo durchgeführte Studie liegt auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.
Bei der Umfrage gaben 69 Prozent der SVP- und 61 Prozent der SP-Wählenden an, mit einer Person, die der gleichen Partei nahestehen wie sie selbst, liiert zu sein. Wenn Schweizer und Schweizerinnen «fremdgehen», dann meist in ihrer politischen Nachbarschaft, wie es in der Studie hiess.
Grundsätzlich zeigten die Anhängerschaften der Grünen und der SVP am wenigsten Offenheit, wenn es um Beziehungen mit politisch Andersdenkenden geht. Auf dem Partnerschaftsmarkt seien Mitte-Wählerinnen und -Wähler am beliebtesten. Am offensten für eine Liaison ausserhalb der eigenen politischen Gesinnung sei die GLP-Wählerschaft.
Feministisch wirkt ablehnend
Sotomo fragte ferner nach der Wertevorstellung. Dabei sei aufgefallen, das die Befragten genauere Vorstellungen darüber äusserten, welche Identitäten ihre Partnerinnen und Partner nicht haben dürften, als darüber, welche Identitäten sie haben müssten.
Die einzigen Eigenschaften, die oft als Voraussetzung für eine Beziehung gälten, sind Fleischessen und eine Traditionsorientierung. Im Gegenzug würden Eigenschaften wie nicht-fliegend, feministisch, woke oder vegan von vielen gemieden werden.
Zur Methodik hielt Sotomo fest, dass die Daten zwischen dem 14. und 27. Mai 2024 erhoben wurden. 3528 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz hätten an der Umfrage teilgenommen.