Simonetta Sommaruga hat die Umweltverbände dazu gebracht, eine gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Wasserkraft zu unterschreiben. Die neuen Kraftwerke erhalten nun Widerstand. Ein Vorstoss aus dem linken Lager will den geplanten Ausbau verhindern.
Zusammen wählte man 15 Standorte für neue Stauseen aus. So wollte die Ende Jahr zurückgetretene Umweltministerin Beschwerden und Verzögerungen gegen den Ausbau der Wasserkraft verhindern. Für den Plan erntete sie viel Lob für das Prestigeprojekt.
Doch jetzt wehren sich ausgerechnet Nationalrätinnen aus der SP dagegen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Der Ausbau der Stauseen ist ein Grundpfeiler der Energiewende. Sommarugas Parteikollegin Martina Munz bekämpft die zwei wichtigsten Stauseeprojekte sowohl politisch wie gerichtlich: Sie gewichtet den Erhalt von Auenlandschaften höher als den Ausbau der Wasserkraft.
Gemäss «SonntagsZeitung» haben es die Gegner auf die Projekte beim Gornergrat oberhalb Zermatt VS und beim Triftgletscher im Berner Grimselmassiv abgesehen. Es handelt sich hierbei um den mit Abstand grössten der geplanten Stausee sowie um den drittgrössten. Werden die beiden Projekte nicht realisiert, fällt knapp die Hälfte der geplanten neuen Wasserkraft weg.
Unterstützung erhält Munz nicht nur von Politikerinnen der Grünen, sondern auch vom Freisinnigen Kurt Fluri und vom EVP-Nationalrat Niklaus-Samuel Gugger. Gemäss der Motion sind durch den Rückzug des Gletschers an der Trift wertvolle Auenlandschaften in der Grösse von 500 Fussballfeldern entstanden. Der Bund müsse diese Gebiet unter Schutz stellen. Ähnlich wird beim Stausee beim Gornergrat argumentiert.
Gemäss Munz hat die Wasserkraft ihr Potenzial zu 95 Prozent ausgeschöpft. Deshalb fordert sie, zuerst das «fast grenzenlose Potenzial» der Hausdächer zur Energieproduktion zu nutzen. Es sei «nicht sinnvoll, wertvolle Landschaften für Wasserkraftwerke zu opfern, solange selbst bei neu zu bauenden Häusern zum Teil keine Solarpflicht besteht», sagt Munz.
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