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Littering: Freiwillige sammeln mehrere Tonnen Abfall

blu/sda |

 

55’000 Helferinnen und Helfer befreien die Natur im Rahmen der Clean-Up-Days von mehreren Tonnen Abfall. Die Freizeitaktivitäten im schönen Sommer haben Spuren hinterlassen – in Form vom Abfall. Am Freitag und Samstag sammeln die Freiwilligen ein, was in der Natur liegenblieb.

 

Insgesamt finden rund 750 Aufräumaktionen statt, wie die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU) am Freitag in einer Mitteilung schreibt.

 

Zeichen setzen

 

Unter den Helfenden sind Kinder und Seniorinnen, Schüler und Lehrerinnen, Vereinsmitglieder und Gemeindemitarbeitende, Angestellte und Geschäftsführerinnen. Man wolle «gemeinsam ein Zeichen gegen Littering und für eine saubere Umwelt» setzen, heisst es weiter.

 

Auch mehrere Politikerinnen, Politiker und Prominente nehmen an den Aktionen teil. Snowboarder Jonas Boesiger, der das Patronat für den IGSU Clean-Up-Day 2022 übernommen hat, unterstützt etwa am Samstag die Clean-Up-Aktion der Stoos Bergbahnen.

 

Sie gehen die Extrameile: Gross und Klein befreien am IGSU Clean-Up-Day die Schweiz von Littering.
IGSU

 

Grosse Beteiligung

 

Viele Gemeinden und Städte beteiligen sich ebenfalls an den Aufräumaktionen. In Horn TG hat beispielsweise das gesamte Personal der Gemeindeverwaltung seinen Arbeitsplatz ins Freie verlegt, um Abfall einzusammeln. In Beromünster LU hat die Gemeinde verschiedene Aufräum-Aktionen organisiert, um die verschiedenen Ortsteile von Littering zu befreien. Die Gemeinde Monthey VS hat ihre Einwohnerinnen und Einwohner dazu aufgerufen, sich ihrer Aktion anzuschliessen. Und die Gemeinde Attiswil BE hat ihren Helferinnen und Helfern nach getaner Arbeit einen Imbiss offeriert.

 

Das gleiche gilt für Schulen. Die Schule in Kaltbrunn SG beispielsweise hat den Clean-Up-Day zusammen mit der Gemeinde auf fünf Tage ausgedehnt. Und auch zahlreichen Unternehmen beteiligen sich jedes Jahr am «Grossputz».

 

In Rüschlikon sammeln die Schülerinnen und Schüler aller 4. Klassen herumliegenden Abfall ein.
IGSU

 

Seit 2013 organisiert die IGSU die nationalen Clean-Up-Days, die ihrerseits Teil des World Clean-Up Days sind. Letzterer findet dieses Jahr am 17. September statt. Unterstützt wird der Aktionstag vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Schweizerischen Verband Kommunale Infrastruktur (SVKI) und von der Stiftung Pusch, die Schulen im Bereich Umweltbildung unterstützt.

 

Littering

 

Littering bezeichnet das Wegwerfen oder Liegenlassen kleiner Mengen Siedlungsabfall, ohne dabei die bereitstehenden Entsorgungsstellen zu benutzen. Die Ursachen sind vielfältig, zum Beispiel veränderte Konsum- und Ernährungsgewohnheiten oder das Freizeitverhalten. Littering generiert hohe Kosten. Die Reinigungskosten belaufen sich landesweit auf gegen 200 Millionen Franken pro Jahr.

 

Davon werden 150 Millionen von den Gemeinden und 50 Millionen von den Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs übernommen. Das hat das Bundesamt für Umwelt ermittelt. In den Gemeinden werden mehr als 50 % der Littering-Kosten (73 Mio. Fr.) durch Esswaren- und Getränkeverpackungen sowie durch weitere Gegenstände der fliegenden Verpflegung (Servietten, Plastikbesteck etc.) verursacht. Einen weiteren grossen Kostenanteil tragen die der Zigaretten mit 36 % (59 Mio. Fr.). 

 

Kosten und Gefahr für Tiere

 

Abfälle wie Plastikverpackungen, PET, Glas und Alu landen in den Feldern der Bauern. Das achtlose Wegwerfen von Abfällen führt in der Landwirtschaft zu Problemen. Einerseits müssen die Landwirtinnen und Landwirte für das Reinigen der Wiesen, Weiden und Äcker viel Zeit aufwenden. Das Einsammeln ist somit ein Zeit- und somit ein Kostenfaktor. Andererseits verschmutzen kleine Plastikteile oder Zigarettenstummel die Böden. Harte und starre Fremdkörper können zudem die Maschinen beschädigen, deren Reparaturen ebenfalls hohe Kosten verursachen.

 

Die Botschaft ist klar: Müll gehört in die dafür vorgesehenen Behälter und nicht auf den Boden!
BVA

 

Gravierend wird es aber, wenn die Abfälle, die in Futterflächen liegen, in die Futterkette gelangen. Die Bauern sehen die Abfälle im hohen Gras nicht. Durch das Mähwerk werden Plastik oder Metall zerkleinert. Diese kleinen Teile gelangen in konserviertes Futter wie Heu oder Silage. Und dann wird es kritisch.

 

Die spitzen Fremdstoffe in Form von Splittern können beispielsweise bei Kühen zu schweren, inneren Verletzungen und Entzündungen führen. Das kann für Tiere lebensgefährlich werden. In der Folge fressen sie nicht mehr und magern ab. Im Extremfall sterben die Tiere. Teilweise kann eine mehrere hundert Franken teure und von den Bauernfamilien berappte Operation den Tod der Tiere verhindern.

Kommentare (1)

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  • Bauer Neunmalklug | 17.09.2022
    Ursache von Littering ist wohl der falsche Ausdruck. Abfall fällt nicht einfach zu Boden, er wird weggeworfen. Man sollte wenigstens in einer bäuerlichen Zeitung den Mumm haben und das Kind beim Namen nennen!

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