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London: Bauern demonstrieren erneut

Das Finanzministerium des Vereinigten Königreichs möchte im April 2026 die sogenannte «Traktorsteuer» einführen. Dies trieb die britischen Farmer nun erneut auf die Strasse.

Tobias Strahm |

Letzte Woche trieb es die britischen Landwirte zu Tausenden mit ihren Traktoren auf die Strassen Londons. In Westminster, dem Londoner Regierungsviertel, wollten sie ihren Unmut gegenüber der Regierung ausdrücken. Bereits im November kam es zu massiven Protesten. Diese «Traktorsteuer» im Haushaltsentwurf bezeichnen die Familienbetriebe als «zerstörerischen Wahnsinn».

Nach dem Brexit befinde sich die ganze Branche bereits in einer schweren Krise. Die Kosten explodieren, die Erlöse sinken. Durch die neue Steuer befürchten die Höfe, dass sie im Erbfall Land verkaufen müssen, um die neue Steuer bezahlen zu können, berichtete das Fachmagazin «Top Agrar».

Angeblich nicht für Familienbetriebe

Der britische Premier Keir Starmer sagt: «Wir haben Verständnis für die heftigen Reaktionen auf die Änderungen, aber wir sind uns darüber im Klaren, dass dies nur eine kleine Anzahl Familienbetriebe betreffen wird.» Jedoch ist zu betonen, dass die Regierung zu diesen Plänen weder Konsultationen durchgeführt noch eine ordentliche Folgenabschätzung erstellt hat.

Das Finanzministerium hat sogar das Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten ignoriert, das darauf gedrängt hat, die Steueränderung zumindest abzuschwächen. Die Grossverteiler Lidl, Aldi und Tesco unterstützen die Anliegen der britischen Landwirte und stellen sich hinter ihre Anliegen.

Hofübergabe unmöglich

Das grösste Problem der Steuer sei, dass das Land und der Maschinenpark einen hohen Wert hätten, jedoch könne dieser Wert nur erlöst werden, wenn Land oder Maschinen verkauft würden. Bei einer innerfamiliären Hofübergabe bleibt das Vermögen bekannterweise im Betrieb.

Um die anfälligen 20 % der Erbschaftssteuer bezahlen zu können, müsste also Land extern verkauft werden. Der britische Bauernverband NFU verweist dabei auf Zahlen des Landwirtschaftsministeriums, gemäss denen 66 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in England einen Nettowert von mehr als einer Million Pfund haben.

Unsichere Zukunft

Allein im letzten Jahr haben 8100 britische Bauernhöfe ihre Pforten geschlossen – das entspricht einem von 25 Bauernhöfen im Land. Aus den Zahlen der Regierung geht hervor, dass das Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe im letzten Jahr bei allen Betriebsformen gesunken ist. Der verpfuschte Brexit-Deal errichtete neue Handelsbarrieren mit der Europäischen Union.

Dies erschwert es britischen Landwirten, Agrargüter nach Europa zu verkaufen. Und die Handelsabkommen mit Australien und Neuseeland untergraben die britischen Tierschutz- und Umweltstandards, wodurch die britische Landwirtschaft weiter benachteiligt wird.

Die Befürworter der Erbschaftssteuer bei Hofübergaben argumentieren wie folgt: «Jede Steueränderung bringt Gewinner und Verlierer hervor. Langfristig wird dieser Schritt dazu führen, dass die Nutzung landwirtschaftlicher Grundstücke zur Steueroptimierung zurückgehen wird.»

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