Bald sind wieder 5 Millionen Frösche, Kröten und Molche auf dem Weg zu ihren Fortpflanzungsgewässern. Damit die gefährdeten Amphibien unterwegs nicht dem Verkehr zum Opfer fallen, suchen Naturschutzvereine und Gemeinden nach freiwilligen Lotsen, die ihnen zu einer sicheren Hochzeitsreise verhelfen.
Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche sind wichtige Bindeglieder in der Nahrungskette. Sie fressen Mücken, Fliegen, Käfer, Spinnen, Würmer; sind aber auch selbst wichtige Beutetiere für vielerlei Vögel, Reptilien und Säugetiere.
„Mehr als drei Viertel unserer 20 einheimischen Amphibienarten sind jedoch gefährdet — damit gehören sie zu den am stärksten von der Biodiversitätskrise betroffen Tierarten“, wird Urs Tester von Pro Natura in einer Medienmitteilung zitiert. Umso wichtiger sei deshalb ihr Fortpflanzungserfolg.
Jedes Frühjahr nach dem ersten Wärmeeinbruch – in tiefen Lagen meist ab der zweiten Februarhälfte – machen sich in regnerischen Nächten rund 5 Millionen Frösche, Kröten und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Bei der Überquerung von Strassen lauert dabei für Tausende von ihnen der Tod.
Gemeinden und regionale Naturschutzvereine erstellen deshalb Amphibienzäune und rufen Vereine, Schulklassen und Privatpersonen dazu auf, sich für eine sichere Amphibienwanderung zu engagieren. Der Einsatz ist denkbar einfach, die Wirkung gross: Während rund drei Wochen sammeln die Freiwilligen abends und am Morgen die Lurche in Kübeln ein und tragen sie über die Strasse. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Interessierte Personen finden hier weiterführende Informationen.