Andreas Knüsel hält Luing-Mutterkühe. Er ist von der robusten, produktiven Rasse überzeugt. Auch, weil sie hornlos ist.
Luing ist ein kleine Insel vor Schottland. Von dort stammt eine Fleischrinderrasse, die auch in der Schweiz immer mehr Liebhaber findet. Einer davon ist Andreas Knüsel aus Meierskappel LU. Auf seinem Familienbetrieb stehen Luing seit 2003 im Stall. «Damals haben wir elf Rinder importiert», erinnert er sich, «heute produzieren wir mit 20 Kühen Natura-Beef in der voralpinen Hügelzone.»
Aus einer Kreuzung
Luing entstammen einer Kreuzung von Beef Shorthorn und Highland Cattle. Seit 1965 sind die oft natürlich hornlosen Luing eine staatlich anerkannte Rasse, die im mittleren Rahmen steht und so auch Hanglagen beweiden kann, was Knüsels entgegenkommt. Die Kühe sind sehr robust, da sie in ihrem Heimatland ganzjährig im Freien gehalten werden. Trotzdem erreichen sie in der Schweiz gemäss Herdebuch von Mutterkuh Schweiz ohne Kraftfutter Tageszunahmen von durchschnittlich 1167g, das Erstkalbealter liegt bei 29 Monaten.
Erst seit 2000 bei uns
In der Schweiz werden Luing erst seit 2000 gehalten. 2004 wurde der Rassenclub Swissluing gegründet, der die Luingzucht weiterentwickeln will. Denn, so ist Knüsel überzeugt: «Diese Rasse passt perfekt auf unsere Schweizer Betriebe, weil sie Gras in Fleisch umsetzt, weil die Kühe robust, fruchtbar und angenehm im Umgang sind, gute Muttereigenschaften haben und hervorragend weiden.»
Der Rassenclub hat vergangenen Herbst zwei Jungstiere aus Schottland importiert. Das, so Knüsel, sei nicht so einfach gewesen: «In Schottland erlebt die Rasse einen Boom, ein Stier kostet bis zu 14000 Pfund, das sind 20000 Franken.»