Die Lumpy-Skin-Krankheit (Lumpy Skin Disease, LSD) ist eine Viruskrankheit des Rindes, die durch Insekten übertragen wird. Sie verursacht typische Hautveränderungen, Fieber und eine rückläufige Milchproduktion.
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In Frankreich hat sich die Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) weiter ausgebreitet als erwartet. Die Zahl der Nachweise war zuletzt zwar stark zurückgegangen, nun wurde die Seuche jedoch im bislang unberührten Département Rhône festgestellt.
Betroffen ist ein Milchviehbetrieb in der Gemeinde Saint-Laurent-de-Chamousset, rund 20 Kilometer westlich von Lyon. Bisher konzentrierten sich die Nachweise auf das Grenzgebiet zu Italien und zur Schweiz. Der jüngste Fall liegt nun deutlich weiter im Landesinneren – ein Rückschlag für die Bekämpfungsbemühungen.
Unterstützung für betroffene Betriebe
Die Region Auvergne-Rhône-Alpes hat angekündigt, betroffenen Rinderhaltern unter die Arme zu greifen. Ein Nothilfeprogramm soll finanzielle Entlastung bringen: Für jede gekeulte Milch- oder Mutterkuh sind 300 Euro (280 Franken) vorgesehen.
So erfolgt die Ansteckung
Die wichtigste Rolle für die Verbreitung spielt die indirekte Erregerverbreitung durch stechende Insekten (beispielsweise Bremsen, Fliegen, Gnitzen, Stechmücken), Milben und Zecken.
Die Übertragung ist auch durch direkten Tierkontakt, infiziertes Sperma, unbehandelte Tierhäute und Felle und deren Produkte (zum Beispiel Jagdtrophäen), Rohfleischprodukte, Rohmilchprodukte und durch daraus gewonnenes Tierfutter inklusive Kolostrum möglich. ats
Die Gelder werden im Rahmen der De-minimis-Regelung ausgerichtet. Voraussetzung für staatliche Unterstützung ist, dass die Rinder in Schutz- oder Überwachungszonen geimpft wurden und die landwirtschaftliche Tätigkeit auch künftig fortgeführt wird.
Wie sich die Seuche ausbreitete
Am 21. Juni wurde auf der Insel Sardinen (I) in einem Rinderbetrieb Lumpy Skin Disease (131 Rinder, 7 Tiere erkrankt) festgestellt. Zwei weitere Fälle wurden am 25. und 26. Juni gemeldet. Es wird davon ausgegangen, dass infizierte Vektoren aus Nord-Afrika, wo die Seuche präsent ist, über Windvertragung nach Sardinien gelangt sind.
Am 25. Juni wurden zudem in Italien weitere Ausbrüche gemeldet. Betroffen war ein Rinderbetrieb mit 291 Rindern, der aus dem ersten Seuchenbetrieb in Sardinien Tiere in den eigenen Betrieb verbracht hat. Ein Tier war erkrankt und verendete. Der zweite Ausbruchsort liegt im Norden Italiens in Mantua südlich von Verona. Der Ort ist nur 160 km von der schweizerischen Grenze entfernt. Am 29. Juni 2025 wurde schliesslich im Departement Savoyen, das nur 40 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt ist , erstmals ein Fall von Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) in einem Rindviehbetrieb bestätigt.
Die Behörden richteten um den betroffenen Betrieb eine Schutzzone mit einem Radius von 20 km sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von 50 km ein, die auch den Kanton Genf und angrenzende Gebiete des Kantons Waadt einschliesst. In der Folge breitete sich die Krankheit in Frankreich weiter aus. Über 1000 Tiere wurden bisher gekeult. Aufgrund eines neuen Ausbruchs in Beaufort bei Albertville (F) wurde die Überwachungszone in der Schweiz um Teile des Kantons Wallis mit den Regionen Champéry, Finhaut und Ferret erweitert. In den Schweizer Schutzzonen haben die Behörden eine Impflicht verordnet .
Anfang September wurde in Frankreich im Département Ain ein weiterer Ausbruch auf einem Betrieb nachgewiesen. Weil der Hof weniger als 50 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt liegt, wurde die Überwachungszone auf den Bezirk Nyon ausgeweitet. In elf Gemeinden im Bezirk Nyon VD wurden alle Rinder, Büffel und Bisons gegen die Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) geimpft werden, um die Bestände zu schützen und eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Insgesamt wurden 1700 Tiere immunisiert. Wichtig: In der Schweiz wurde bisher kein Fall von LSD nachgewiesen. blu