Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) ist eine Viruskrankheit des Rindes, die durch Insekten übertragen wird. Sie verursacht Hautveränderungen, rückläufige Milchproduktion, Aborte und Fruchtbarkeitsstörungen.
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Ziel der Impfung in der Überwachungszone ist es, einen Immunitätspuffer aufzubauen. «Damit soll eine Ausbreitung der hochansteckenden Krankheit in der Schweiz möglichst verhindert werden», schreiben die Bundesbehörden. Die Impfung sei die einzige wirksame Massnahme, um die Seuche zu stoppen und die Tiere bestmöglich zu schützen.
Aufgrund der geografischen Nähe von weniger als 50 Kilometern zu den Ausbrüchen in Frankreich wurde in den Kantonen Genf und Waadt eine Überwachungszone eingerichtet. Diese umfasst derzeit den Kanton Genf sowie die angrenzende Region Terre Sainte des Kantons Waadt.
Einschränkungen im Tierverkehr
Bisher gab es in der Schweiz keinen zugelassenen Impfstoff gegen die Lumpy-Skin-Krankheit (LSD). «Um eine umgehende Impfung sicherzustellen, hat das BLV bereits am 11. Juli 2025 in Absprache mit der Arzneimittel-Zulassungsbehörde Swissmedic eine Allgemeinverfügung erlassen», heisst es in der Mitteilung von Freitag. Impfstoffe gegen LSD, die sich bereits bei früheren Ausbrüchen in Europa bewährt haben, können deshalb importiert und angewendet werden.
Das BLV hat zudem Einschränkungen im Tier- und Warenverkehr für die Überwachungszone verordnet. «Es werden alle Betriebe tierärztlich kontrolliert. Auch Tiermärkte oder -versammlungen sind innerhalb der Überwachungszone verboten», sagte Martin Reist ist Leiter Tiergesundheit und Tierschutz beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, vor wenigen Tagen zum «Schweizer Bauer».
So erfolgt die Ansteckung
Die wichtigste Rolle für die Verbreitung spielt die indirekte Erregerverbreitung durch stechende Insekten (beispielsweise Bremsen, Fliegen, Gnitzen, Stechmücken), Milben und Zecken.
Die Übertragung ist auch durch direkten Tierkontakt, infiziertes Sperma, unbehandelte Tierhäute und Felle und deren Produkte (zum Beispiel Jagdtrophäen), Rohfleischprodukte, Rohmilchprodukte und durch daraus gewonnenes Tierfutter inklusive Kolostrum möglich. ats
Tiere dürfen die Überwachungszone nicht verlassen, mit Ausnahme für die direkte Schlachtung. «Aber auch das nur, wenn es in den letzten 15 Tagen keine Fälle gegeben hat», so Reist weiter. Der Tierverkehr innerhalb der Überwachungszone ist nur nach einer amtstierärztlichen Kontrolle erlaubt. In den ersten 7 Tagen ist es zudem verboten, Tiere in die Überwachungszone zu verschieben.
Hohe Verluste
Diese hochansteckende Tierseuche befällt Rinder, Büffel und Bisons und wird hauptsächlich durch stechende Insekten wie Bremsen, Fliegen und Mücken übertragen. Bei den Landwirten führt LSD zu hohen wirtschaftlichen Verlusten. Obwohl die Sterberate im Allgemeinen gering ist, ist mit Verlusten durch eine reduzierte Milchleistung, Aborte, Unfruchtbarkeit und verminderte Lederqualität zu rechnen.
Bei an Lumpy-Skin-Disease erkrankten Rindern bilden sich in der Haut Knoten von 0,5 bis 5 cm Durchmesser.
zvg
Die Krankheit ist nicht auf den Menschen übertragbar. Der Verzehr von Produkten infizierter oder geimpfter Tiere stellt gemäss BLV für Menschen kein Risiko für die Gesundheit dar.
Das sind die Symptome der Lumpy-Skin-Disease (LSD)
Der Verlauf der Erkrankung bei Rindern ist akut bis subakut. Die Inkubationszeit beträgt 4 bis 28 Tage. Folgende Symptome können auftreten:
- Fieber von bis über 40 °C
- Leistungsrückgang
- Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
- erhöhter Speichel- und Tränenfluss
- eitriger Nasenausfluss
- Euterentzündungen
- Bindehautentzündung (kann bis zur Erblindung führen)
- geschwollene Lymphknoten
- Schwellungen und Abszesse (vor allem an Kopf und Gliedmassen)
- Aborte
- Hautausschlag, in Form von 0,5–5 cm grossen Hautknoten, bevorzugt an Kopf, Hals, im Schwanzbereich, auf den äusseren Genitalorganen und den Extremitäten. Nur 40-50 % der Rinder entwickeln generalisierte Hautschwellungen. Die Haut über den Knoten stirbt nach fünf bis sieben Wochen ab und hinterlassen Krusten.
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