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«Machen mit Stellplatz gute Erfahrungen»

 

Kari und Ruth Laimbacher betreiben oberhalb von Rickenbach bei Schwyz zusammen mit ihren Töchtern Rahel und Bettina einen Bio-Bauernhof. Nebst Hofprodukten bieten sie seit zwei Jahren auch einen Stellplatz für Wohnmobile an. Im Interview mit dem «Schweizer Bauer» sprechen sie von «durchwegs positiven Erfahrungen.»

 

Was hat Euch dazu bewogen, auf landcamp.ch einen Wohnmobilstellplatz anzubieten?
Familie Laimbacher: Wir wollten mit dem Stellplatz ein kleines, agrotouristisches Zusatzeinkommen generieren und den Absatz unserer Hofprodukte fördern. Zudem möchten wir den Reisenden unsere Berglandwirtschaft und natürlich auch die schöne Gegend näherbringen – und gleichzeitig das Verständnis für die Landwirtschaft fördern.

 

Schweizer Bauer: Sind diese Erwartungen eingetroffen?
Nach dem ersten Aufbaujahr haben sich die Übernachtungen im zweiten Jahr verdoppelt. Wir konnten viele schöne Bekanntschaften schliessen; unsere Erfahrungen sind durchwegs positiv. Die Gäste waren zuvorkommend und interessiert an unserem Betrieb, an unseren Tieren und auch an unseren Hofprodukten. Viele waren erstaunt, dass wir an einem so steilen Ort leben und arbeiten – und natürlich auch, dass es hier so ruhig ist und man nachts den Sternenhimmel sehen kann.

 

Für viele Reisende ein Traum: Ein Bauernhofstellplatz mit Seeblick.
zvg

 

Ihr konntet auch Hofprodukte verkaufen?
Ja, wir bieten Frischfleisch, Kräutersalz und -Tees, selbstgebrannte Schnäpse und Bienenhonig an. Oftmals entstanden durch die Gäste Zusatzverkäufe bei unseren Hofprodukten. Einst musste ein Deutscher mit einem zu grossen Wohnmobil umkehren und hat dann doch noch Fleisch mitgenommen, um am Abend zu grillieren.

 

Bei landcamp.ch läuft die Anfrage und Buchung direkt über Euch – wie hat sich dieses System für Euch bewährt?
Wir sind sehr zufrieden. Es kann zutreffen, dass wir beim Heuen den Weg zum Stellplatz blockieren oder auch mal kurzfristig abwesend sind. So können wir jederzeit selber entscheiden, ob und wann wir Gäste annehmen wollen oder nicht. Wir haben zudem festgestellt, dass die Reisenden es schätzen, wenn sie von jemandem von uns auf den Platz eingewiesen werden und man ihnen zeigt, was, wo und wie funktioniert. Wir wissen allerdings auch von anderen Landwirten, wo die Gäste selber hinparken können und die Einweisung und Abrechnung, etc. dann später erfolgt.   

 

Bei Euch ist die Zufahrt zum Hof relative steil und schmal. Kommen die Reisenden damit zurecht? 
Bei Landcamp.ch erhält jeder Bauernhof einen persönlichen Steckbrief mit Beschrieb und Fotos, etc. Wichtig ist, dass man dort auf solche Besonderheiten hinweist, damit die Gäste schon mal vorgewarnt sind und sich ein Bild vom Hof, der Lage und der Zufahrt machen können.

 

Stellplätze gesucht

 

Immer mehr Schweizer Bauern nutzen die agrotouristische Möglichkeit, auf ihrem Betrieb Stellplätze für Wohnmobile anzubieten. Es gibt mehrere Plattformen, die solche Dienstleistung anbieten. Landcamp.ch ist nach eigenen Angaben die einzige Plattform, die ausschliesslich Bauernbetrieben zur Verfügung steht. «Wir wollen bei uns nicht Kraut und Rüebli anbieten, sondern für Reisemobilisten, die auf Bauernhöfen übernachten möchten, erste Adresse sein», halten die Landcamp-Betreiber fest. Ziel sei es auch, das Verständnis für die Landwirtschaft zu fördern.

 

Gemäss den Betreibern erfolgt die Buchung und Verrechnung bei Landcamp direkt über den Bauern. «Das macht ihn flexibel und unabhängig. Es fallen keine Reservationen über Dritte und somit keine Provisionen oder Kommissionen an», teilt das Unternehmen mit. 

 

Der Betreiber von landcamp suchen Bauernfamilien, die Stellplätze anbieten. Derzeit sind deutlich über 30 Höfe auf der Plattform aufgeschaltet. 

 

-> Hier gibt es mehr Infos zum Konzept
- > Hier können sich Betriebe anmelden

 

Was es für einen Stellplatz braucht

 

«Ein Stellplatz ist nicht zu verwechseln mit einer zugewiesenen Parzelle auf einem Campingplatz. Es ist eigentlich nicht viel mehr als ein Parkplatz», sagte Gerry Meyer vom Verein Wohnmobilland Schweiz im Sommer 2020 gegenüber dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst (lid). Der Begriff «Stellplatz» sorge immer wieder für Verwirrung, denn im Gegensatz zu einem offiziellen Stellplatz wie auf einem Campingplatz, brauche es für einen Stellplatz in der Regel keine baulichen Massnahmen.

 

Gemäss Meyer braucht es wenig, um einen Stellplatz zur Verfügung stellen zu können. Die meisten Wohnmobil-Reisenden würden sich über Stromversorgung und eine Möglichkeit, den Abfall zu entsorgen, freuen. Beim Strom reiche in der Regel eine Kabelrolle als Verlängerung, bezüglich Abfall empfehle sein Verband den Anbietern ihren Übernachtungsgästen den kleinsten offiziellen Gemeinde-Abfallsack zur Verfügung zu stellen und dies bei den Übernachtungsgebühren einfach einzukalkulieren, so Meyer. Beim Frischwasser kann ein einer Wasserschlauch zur Verfügung gestellt werden.

 

Als Stellplätze eignen sich Kiesplätze oder ein gut gemähter Rasenbereich, der nahe am Hofgebäude liegt. «Und es ist sicher von Vorteil, wenn der Stellplatz relativ flach ist», sagte Meyer. Er empfiehlt Bauern, bei den Stellplätzen einige Regeln aufzustellen. Vor allem Sicherheitsaspekte müssen beachtet werden, damit es keine Unfälle mit Landmaschinen oder Tieren gibt.

 

«Das Wohnmobil muss aber stets nahe beim Hof stehen, nicht weiter als 30 bis 40 Meter vom Ökonomiegebäude entfernt», erklärt Andreas Allenspach, Geschäftsführer von Agrotourismus Schweiz. 

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