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Mais mit Bohnen statt Soja

Wie kann man die Soja im Tierfutter ersetzen? Eine mögliche Lösung ist Tausende Jahre alt: Inkas und Indianer bauten Mais und Stangenbohnen zusammen an. Eine solche Silage wäre energie- und eiweissreich. Versuche laufen.

 

 

Wie kann man die Soja im Tierfutter ersetzen? Eine mögliche Lösung ist Tausende Jahre alt: Inkas und Indianer bauten Mais und Stangenbohnen zusammen an. Eine solche Silage wäre energie- und eiweissreich. Versuche laufen.

Die Inkas und die Indianer haben in Amerika schon vor Tausenden von Jahren Mais zusammen mit Stangenbohnen angebaut. Der Mais gab den Bohnen Halt, die Stangenbohnen lieferten den Stickstoff. Die Menschen kamen so zu einer ausgewogenen Mahlzeit.

Auch Schweizer Bauern

«Mais und Stangenbohnen, als Gemenge angebaut, würden auch in der Wiederkäuerfütterung Sinn machen», findet Walter Schmidt. Er ist Pflanzenzüchter bei der deutschen KWS Saat AG und überzeugt: «Solche Silagen brächten Eiweiss in die Ration und würden helfen, die Abhängigkeit von ausländischer Soja zu verringern.»

In der Schweiz gibt es schon Bauern, die Mais und Stangenbohnen zusammen anbauen und verfüttern. Die KWS ihrerseits hat vor zwei Jahren   begonnen, spezielle Maissorten für die Mischkultur mit Stangenbohnen für die Biogasproduktion zu züchten. «Nun wollen wir geeignete Bohnensorten selektieren», so Schmidt. Daran beteilige sich auch die Sativa in Rheinau ZH: «Wir suchen  Bohnen, deren Körner gleich gross sind wie Maiskörner, damit man sie zusammen säen kann.»

Fragezeichen Fruchtfolge

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) wird dieses Jahr solche Aussaatversuche durchführen. Für Hansueli Dierauer vom FiBL  bieten Mais-Bohnen-Gemenge durchaus die Möglichkeit, mehr Futtereiweiss in der Schweiz zu produzieren. Ein Fragezeichen macht er hinter die Fruchtfolge: «Betriebe, die Erbsen anbauen, könnten mit dem Leguminosenanteil Probleme bekommen. Ich sehe diese Art von Mischkulturen eher für intensive Betriebe ohne Körnerleguminosen.»

Rohe Bohnen enthalten Phasin. Die Substanz gilt als giftig. «Deshalb suchen wir gezielt nach Bohnen mit tiefen Phasingehalten und lassen die Auswirkungen des Phasins auf Wiederkäuer untersuchen», betont Schmidt. Ein Zwischenfall lässt ihn hoffen: «In einem Versuchsfeld nahe München haben Rehe 90 Prozent aller Bohnen gefressen. Offenbar ohne Folgen.»

Gibt es beim Phasin Entwarnung, sieht Fütterungsberater Peter Bringold von der Melior viel Potenzial in der Mais-Stangenbohnen-Silage: «Das wäre eine interessante Protein- und Eiweissquelle.» Mit Silage ist das Potenzial der Mais-Stangenbohnen-Gemenge aber noch nicht ausgeschöpft. In Österreich werden die Kulturen zusammen gedroschen und die Bohnen maschinell vom Mais getrennt. Die Maiskörner kommen in den Schweinetrog, die Bohnen auf den Teller – für 4 Euro Produzentenpreis pro Kilo.

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