Das US-Landwirtschaftsministerium hat seine Schätzung für die diesjährige Körnermaisernte im eigenen Land nochmals nach oben angepasst.
Martina Jufer
Die Washingtoner Fachleute sehen die US-Maiserzeugung 2025 in ihrem WASDE-Report am 12. September jetzt auf einem neuen Allzeithoch von 427,1 Mio. Tonnen, nachdem sie noch im August «nur» 425,3 Mio. Tonnen für möglich gehalten hatten. Zur Ernte 2024 hatten die US-Farmer noch 377,7 Mio. Tonnen Körnermais gedroschen.
Zweifel
Die absehbar grössere US-Maismenge resultiert dabei ausschliesslich aus einem grösser als erwartet ausfallenden Ernteareal. Umgekehrt wurden die Ertragserwartungen beim Mais nach unten revidiert. Die Analysten von «Grain Market Insider» hatten schon vor Erscheinen des WASDE-Reports darauf hingewiesen, dass die offizielle Ertragsschätzung für die neue US-Maisernte aufgrund von Krankheitsdruck und der jüngsten Trockenheit in wichtigen Maisregionen nach unten angepasst werden müsste.
Auch die Analysten der Kaack Terminhandel GmbH hegen Zweifel an den bislang hohen Ertragsprognosen des USDA. Entscheidend wird laut den Marktexperten von Kaack sein, wie sich die Druschergebnisse und in der Folge die Exporte der USA in den kommenden Wochen entwickeln. Unter einem absehbar grösseren globalen Weizenangebot in der Kampagne 2025/26 könnte die Nachfrage nach US-Mais leiden, argumentiert man bei Kaack.
Ernte Anfang November abgeschlossen
In den USA startet der Maisdrusch im August in südlichen Staaten wie Texas, Louisiana, Mississippi und Georgia. Das Gros des US-Maisaufkommens fällt dann im Corn Belt an, der die Staaten Iowa, Illinois, Indiana, Nebraska, Minnesota, Ohio, Missouri und Teile von Kansas und South Dakota durchzieht. Im Maisgürtel dauert die Maisernte üblichweise bis in die erste Oktoberhälfte.
Ganz im Norden der USA, also in Bundesstaaten wie North Dakota, Michigan, Wisconsin oder dem nördlichen Minnesota kann sich der Drusch auch bis Anfang November hinziehen. Spätestens Ende November ist die US-Maisernte in Normaljahren dann abgeschlossen.