Brasilien wird die bezogen auf das Kalenderjahr 2023 im weltweiten Maisexport erlangte Spitzenposition voraussichtlich nicht halten können. Wie das Büros des US-Agrarattachés in Brasília jetzt unter Berufung auf amtliche Aussenhandelszahlen berichtete, wurden im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 8,3 Mio. Tonnen Mais aus Brasilien ausgeführt.
Exporte nach China brechen
Das waren 28% weniger als im Vorjahreszeitraum. China blieb mit 1,42 Mio. Tonnen der grösste Abnehmer, vor Ägypten mit 1,00 Mio. Tonnen, dem Iran mit knapp 870’000 Tonnen sowie Algerien mit rund 830’000 Tonnen.
Brasilien exportierte 2023 vor allem deshalb mehr Mais als die USA, weil China Ende 2022 seinen Markt für das südamerikanische Land öffnete. Brasiliens Maislieferungen in die Volksrepublik beliefen sich im vergangenen Jahr auf 16,1 Mio. Tonnen. Die Situation hat sich jedoch laut dem US-Agrarattaché seit April geändert. China importierte von April bis Juni 2024 nur noch ganze 80 Tonnen brasilianischen Mais, verglichen mit 293’000 Tonnen im zweiten Quartal 2023.
9 Millionen Tonnen weniger
Zwar fallen die Monate Februar bis Juni beim brasilianischen Maisexport traditionell mengenmässig wenig ins Gewicht. Jedoch rechnet der US-Abgesandte auch für die zweite Jahreshälfte mit einem Rückgang. Für das laufende Vermarktungsjahr, das noch bis Februar 2025 dauert, sagt er den Export von 45 Mio. Tonnen Mais voraus. Das wären rund 9,3 Mio. Tonnen weniger als 2023/24. Dabei wird von einer Abnahme der brasilianischen Maisproduktion um 13,5 Mio. auf 122,0 Mio. Tonnen ausgegangen, wie es auch das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in seinem Juli-Bericht ausgewiesen hat.
Angepasst auf den Zeitraum Oktober 2023 bis September 2024 veranschlagte das USDA die brasilianischen Maisausfuhren zuletzt auf 51,0 Mio. Tonnen, nach 53,3 Mio. Tonnen in der entsprechenden Vorjahresperiode. Den landeseigenen Maisexport taxierte das Ministerium auf 55,5 Mio. Tonnen, nach nur 42,8 Mio. Tonnen im Vorjahr.