Nach gut 2500 km hat das Antarctica2-Expeditionsteam am Dienstag, 9. Dezember 2014, um 04.30 Uhr MEZ den südlichsten Ort der Erde mit dem Traktor erreicht. Alle sind wohlauf, heisst es in einer ersten Mitteilung. Die Reise dauerte 17 Tage.
Die Eis-Reise mit dem MF 5610 ist am Ziel angekommen. Heute Morgen 04.30 Uhr (Mitteleuropäischer Zeit MEZ) hat das Expeditionsteam um die 38-jährige Niederländerin Manon Osseevort nach abenteuerlichen 2500 km und 17 Tagen den Südpol erreicht.
«Mission accomplished, dream fulfilled!» Auf ihrer Website meldete die Niederländerin Manon Ossevoort am Dienstag Vollzug und die Erfüllung ihres Lebenstraums.
10 km/h im Schnitt
"Es ist unglaublich - der Massey-Ferguson-Traktor ist am Südpol angekommen", freut sich die Crew in einer ersten Mitteilung. "Der Traktor ist unser Held, er hat allen Widerständen und Temperaturen bis Minus 56 Grad Celsius getrotzt".
Bei ihrer Antarktis-Tour mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zehn Stundenkilometern waren der Niederländerin sieben Begleiter behilflich. In Holland wird Manon Ossevoort auch Tractor Girl genannt, weil sie schon vor Jahren mit einem Traktor von Holland nach Kapstadt gefahren ist.
Non-Stop unterwegs
Start der Expedition war am 22. November. Seither lief der Traktor Non-Stop, amgehalten wurde nur für die routinemässige Wartung. Der Traktor wurde von der Crew über tückische Gletscherspalten-Felder sowie über ein 3400 Meter hohes Gebierge gefahren.
Ein Problem war der oft tiefe und weiche Schnee. Eine Riesenherausforderung seien zudem die festen, bis zu einem Meter hohen Eis-Wellen gewesen.
Fast wie beim Rodeo
Die 2500 Kilometer, die sie in 17 Tagen auf dem antarktischen Kontinent mit seinen Bergen und Spalten zurücklegte, verglich Ossevoort mit einem Rodeo, bei dem ihr immer wieder drohte, von ihrem Gefährt zu fallen.
Der Nachrichtenagentur AFP sagte sie per Satellitentelefon, am schlimmsten sei der Tag gewesen, an dem sie sich Stunde um Stunde mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis fünf km/h fortbewegen musste, ohne beschleunigen zu können.
Der Massey-Ferguson-Traktor musste rund um die Uhr in Bewegung bleiben, damit die Reifen nicht am Boden festfrieren.
Ein Schneemann mit Nachrichten für die Zukunft
Am Südpol wollte Ossevoort einen Schneemann bauen. In dessen Bauch will sie die während ihrer Reise gesammelte Wünsche und Hoffnungen tausender Menschen aus Afrika und anderen Teilen der Welt deponieren.
Die auf einem digitalen Medium gespeicherten Briefe und E-Mails seien für sie eine Zeitkapsel der Träume, sagte Ossevoort. Erst in 80 Jahren sollen die Botschaften nach dem Willen der Niederländerin wieder gelesen werden. Die nachfolgenden Generationen könnten so etwas über unsere Träume und nicht nur über Politik und Krieg erfahren.
Jetzt geht es retour
Nach einem Ruhetag am Südpol wird das Antarctica2-Team auf dem gleiche Weg zurück zur Ausgangsstation Novo Runway an der antarktischen Küste fahren. Die Rückkehr zur Forschungsstation Nowa werde leichter sein, weil sie in den gefrorenen Traktorspuren fahren könne.
Mit etwas Glück sind sie mit dem Traktor noch vor Weihnachten zurück. Ziel von Manon Ossevoort ist es, rechtzeitig zu Weihnachten bei ihrem Lebensgefährten und der gemeinsamen zehn Monate alten Tochter Hannah zu sein.
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