«Der Entscheid ist gefällt», sagte der 42-Jährige in einem am Samstag veröffentlichten Video-Interview auf «blick.ch». «Ich werde mich für das Präsidentenamt der Schweizerischen Volkspartei bewerben.» Als Präsident wäre es für ihn wichtig auf Themen zu setzen, die die Bevölkerung beschäftigten, um den Erfolg der SVP bei den letzten nationalen Wahlen fortzusetzen, so Dettling.
Die SVP sei eine Partei, die über eine klare Sprache und ein klares Profil verfügt, sagte Dettling am Samstag in der «Samstagsrundschau» auf Radio SRF 1. Die Wählenden erwarteten von der SVP eine klare Haltung und eine klare Ausrichtung. Dies gelte sowohl für die Bevölkerung auf dem Land auch jene in den Städten, bei welcher man in den letzten Wahlen zulegen konnte. Es gehe darum, die Probleme von Stadt und Land wiederzugeben.
Der abtretende Chiesa habe vor allem starke Präsenz in den regionalen Sektionen der Westschweiz gezeigt und dort zu einem Aufschwung beigetragen. Dettling selbst sagte im «Blick»-Interview, dass er eine Erwartungshaltung innerhalb der Partei spüre, dass der neue Präsident wieder mehr in der Deutschschweiz sichtbar sein müsse.
Fokus auf Selbstbestimmung und Migration
Ein wichtiges Thema auf nationaler Politikebene ist für Dettling die Begrenzung der «überbordenden Zuwanderung». Dazu gehöre die von der SVP eingereichte 10-Millionen-Initiative. Sie verlangt, dass die Schweiz Massnahmen ergreift, wenn die Wohnbevölkerung die Grenze von 9,5 Millionen überschreitet. Hat die Schweiz vor 2050 mehr als 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, muss sie Verträge kündigen, welche zu einer Zunahme der Bevölkerung führen. Beispielsweise die Personenfreizügigkeit mit der EU oder der UNO-Migrationspakt.
Mit der Grenzschutz-Initiative plane die SVP eine weitere Initiative noch in diesem Jahr einzureichen, so Dettling. Die Partei fordere systematische Grenzkontrollen, um keine illegalen Migranten mehr im Land zu haben. Solche Grenzkontrollen gebe es bereits in den umliegenden Ländern.
Auch die Verhandlung eines EU-Rahmenabkommen ist für Dettling ein wichtiges Thema. Die Schweiz müsse dieses beerdigen, um ihre Freiheit und direkte Demokratie zu verteidigen, sagte der Schwyzer. Man solle frei bleiben von fremden Richtern und fremden Rechten.
Entscheidung im März
Dettling sitzt seit 2015 im Nationalrat, ist seit 2022 SVP-Vizepräsident und engagierte sich bei den letzten nationalen Wahlen im Oktober als Wahlkampfleiter unter dem bisherigen SVP-Präsidenten Marco Chiesa.
Chiesa stellt sich auf das Ende seiner regulären Amtszeit im März 2024 nicht mehr als Präsident zur Verfügung, wie er im Dezember mitteilte. Dettling gilt als Favorit für den Posten und wurde etwa von der Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz als mögliche passende Nachfolge genannt.
Die Delegierten der SVP wählen im März den neuen Präsidenten.