Zur Stabilisierung des spanischen Weinmarktes hat der grosse Bauernverband COAG eine Krisendestillation in diesem Jahr gefordert.
Dieses Instrument, das Frankreich für das laufende Jahr bereits auf den Weg gebracht hat, müsse auch in Spanien genutzt werden, appellierte COAG am 29. März an die Staatsregierung in Madrid.
Auf dem heimischen Weinmarkt gebe es ein «ausgeprägtes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage». Sowohl der Inlandsverbrauch als auch der Export seien inflationsbedingt zurückgegangen. Gleichzeitig sei in diesem Jahr mit einer mengenmässigen Produktion etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu rechnen. Hinzu kämen grosse Endbestände aus den Vorjahren.
Die Folge des umfangreichen Angebots bei sinkender Nachfrage sei ein Verfall der Preise. Laut der Preisberichterstattung des Landwirtschaftsministeriums betrifft das in erster Linie Rotweine. Demnach kosteten Rotweine ohne g.U./g.g.A in Spanien in der vorangegangenen Woche im Durchschnitt 38,73 Euro/hl (38,25 Fr.). Noch in der ersten Woche dieses Jahres hatte der Durchschnittspreis bei 42,11 Euro/hl (41,60 Fr.) gelegen, was etwa dem Niveau aller Wochen im Jahr 2022 entsprach.
Der Preis für spanische Weißweine ohne g.U./g.g.A blieb dagegen weitgehend unverändert und lag in der zwölften Kalenderwoche 2023 bei 37,88 Euro/hl (37,40 Fr.). Das französische Landwirtschaftsministerium hatte Anfang Februar die Destillation von bis zu 2,5 Mio. hl Wein genehmigt. Dafür will es insgesamt 80 Mio. Euro (79 Mio. Fr.) zur Verfügung stellen.