Die Katze ist aus dem Sack: Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss granum hat die Ernterichtpreise für Brotgetreide der Ernte 2022 festgelegt. Sie steigen im Vergleich zum Vorjahr je nach Brotgetreidekultur zwischen Fr. 3.- bis Fr. 5.- pro 100 kg.
Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss granum beschloss am Dienstag die Ernterichtpreise für Brotgetreide 2022. Die Ernterichtpreise liegen im Vergleich zum letzten Jahr je nach Kultur zwischen drei bis fünf Franken pro 100 kg höher. Der Entscheid kam als Kompromiss zwischen den Getreideproduzenten und den Verarbeitern zustande, heisst es in einer Mitteilung.
Preiserhöhung soll für Stabilität sorgen
Der Mehrpreis decke einerseits einen Teil der gestiegenen Kosten der Getreideproduktion. Andererseits werde damit ermöglicht, dass die Müller mit ihren Produkten am Markt konkurrenzfähig bleiben. Die höheren Ernterichtpreise würden für Stabilität im einheimischen Brotgetreidemarkt sorgen.
Die höheren Ernterichtpreise seien für alle Marktpartner ein wichtiges Signal zur Aufrechterhaltung der Anbaubereitschaft, schreibt swiss granum weiter. Um diese und damit verbunden die Brotgetreideproduktion in der Schweiz längerfristig zu erhalten und sicherzustellen, seien vor dem Hintergrund der Umsetzung der Absenkpfade weitere Anstrengungen nötig.
swiss granum
Im September soll Herbstrichtpreis folgen
Als Bestandteil des Kompromisses der Marktpartner wurde ein zusätzlicher Termin bestimmt. Diese Sitzung ist am 13. September vorgesehen und dient der eventuellen Festlegung eines Herbstrichtpreises. Die Richtpreise für Futtergetreide und Eiweisspflanzen der Ernte 2022 wurden bereits im Mai bestimmt.
Kosten sind damit nicht gedeckt
Aufgrund des Nachfrageüberhangs und der leeren Lager drängte sich in den vergangenen Monaten eine Erhöhungen des Getreidepreises auf. Die hohen Importmengen stützten die Position der Getreidebauern. Die Landesregierung hat das Zollkontingent für Brotgetreide 2022 bereits dreimal erhöht. Damit wurde in diesem Jahr das Importkontingent bis jetzt um 60’000 Tonnen angehoben. Ausserdem haben die Landwirte mit massiv höheren Produktionskosten zu kämpfen, insbesondere beim Dünger.
«Ammonsalpeter 27%» kostet derzeit um die 90 Franken pro 100 kg, Harnstoff um die 150 Franken, drei Mal mehr als noch vor einem Jahr. Ein Lohnunternehmer rechnete dem «Schweizer Bauer» vor, dass es mindestens 8 Franken mehr auf den ausbezahlten Brotweizenpreis braucht, damit pessimistisch gerechnet überhaupt die Kosten gedeckt sind.
Terreni alla Maggia SA
In absoluten Zahlen heisst das, dass der Richtpreis beim Brotweizen von 52 Franken pro 100 kg auf mindestens 60 Franken hätte steigen müssen.
SBV stützte Preisforderung
Der geforderte Preisaufschlag von 8 Franken wurde durch die Berechnungen des Schweizer Bauernverbandes (SBV) bestätigt. SBV-Direktor Martin Rufer hat die Kosten für «Schweizer Bauer» errechnet: «Pro Hektare Brotweizen sind die Kosten um ca. 500 Franken gestiegen.» Bei einem Ertrag von 62,5 dt/ha Weizen Top entspricht dies einen Plus von 8 Franken beim Richtpreis.
Mit der Erhöhung des Richtpreises für Brotgetreidekulturen zwischen Fr. 3.- bis Fr. 5.- pro 100 kg dürften die Bauern nicht zufrieden sein.
könnte locker das dreifache sein.
Diesel, Dünger, Arbeitskräfte, Bürokratie, Verringerung des Beitrages für offene Ackerfläche auf nächstes Jahr.
Für 100 Kilo Weizen sollten 100 Franken ausbezahlt werden. Wertvolle Lebensmittel aus der Schweiz für die Schweiz.
Angestammte Fläche im Ausland könnte m.M.n. abgeschafft werden.