Discounter positionieren sich vor allem sich über den Preis. In diesem Jahr wird der «Preiskampf» intensiver geführt als auch schon. Einerseits senken die Discounter die Preisdifferenz zum Ausland und holen sich Marktanteile zurück. Andererseits weist Fleisch sogenannte Verbundeffekte auf, wie der «Blick» kürzlich schrieb.
Ein Viertel des Sortiments vergünstigt
Wer Fleisch einkauft, kauft in der Regel noch weitere Produkte ein, beispielsweise Teigwaren, Gemüse oder Wein. «Fleisch-Käufer sind wertvolle Kunden», sagt Branchenkenner zur Zeitung.
Wie die Migros-Tochter mitteilt, wurden seit Anfang Jahr 500 Produkte «dauerhaft» günstiger. Das ist rund ein Viertel des Sortiments. Gesenkt werden die Preise in sämtlichen Warengruppen, Markenprodukte wie Eigenmarken.
Am Dienstag läutet nun Denner eine Preisrunde ein. Günstiger wird unter anderem Rind-Hackfleisch. Der Preis für eine Packung mit 500 g Inhalt wird um 24,5 Prozent oder 1,95 Fr. auf 6.00 Fr. gesenkt. Günstiger wird auch das Milchmischgetränk «Denner Latte Macchiato» 250 ml. Hier gibt es einen Abschlag von 10 Prozent oder 10 Rappen auf neu 90 Rappen. Bereits gesenkt wurde der Preis für Pouletbrust-Geschnetzeltes. Eine 500 Gramm-Packung kostet 12 Fr., das sind 23,6% oder 3.70 Fr. weniger.
Aldi: Nicht tiefere Preise für Bauern
Ende August hat Aldi eine Preissenkungsrunde beim Fleisch kommuniziert. Rind, Geflügel, Schwein oder Lamm sind seit Anfang bis zu 36 Prozent günstiger. Der Preis für Rinds-Hackfleisch (500g) wurde um 2 Fr. auf 5.99 Fr. gesenkt, das Kilo-Schweinsfilet kostet neu 29.90 statt 39.90 Fr. Die Reduktion begründete das Unternehmen damit, dass Schweizer Familien mit knappem Portemonnaie zukünftig nicht mehr auf Frischfleisch verzichten müssten.
Für die Bauern sollen die tieferen Ladenpreise keine Auswirkungen haben, beteuert Aldi. Sie würden für ihre Produkte denselben Preis wie bisher erhalten. Der Discounter will den Anteil an Labelfleisch in IP-Suisse- und Bio-Qualität weiter auszubauen.
Der Schweizer Bauernverband zeigt sich ob den Senkungen beunruhigt. So schreibt er in den aktuellen News: «Aus Sicht der Landwirtschaft ist klar: Diese Preissenkungen müssen zu 100% auf Kosten der Margen des Detailhandels gehen.» Druck auf die Produzentenpreise seien nicht akzeptabel. Und der Verband droht den Händlern: «Preisdruck auf Produzentenpreise werden vehement bekämpft.»