Trotz regional widriger Witterungsbedingungen mit Überschwemmungen im Norden und Dürreperioden im Süden haben die Landwirte in China in diesem Jahr insgesamt so viel Getreide geerntet wie niemals zuvor.
Wie das Nationale Büro für Statistik am 12. Dezember mitteilte, wurden – einschliesslich Eiweisspflanzen und Kartoffeln – insgesamt 686,5 Mio. t eingebracht. Das waren 3,7 Mio. t oder 0,5 % mehr als 2021.
Zurückzuführen war dies auf eine Ausweitung der Anbaufläche um 701’000 ha oder 0,6 % auf 118,3 Mio. ha, was vor allem an der vermehrten Aussaat von Sojabohnen lag. Der Flächenertrag nahm im Vorjahresvergleich hingegen geringfügig um 0,1 % auf durchschnittlich 58,0 kg/ha ab, weil insbesondere weniger Reis je Hektar eingebracht wurde.
Laut Angaben der Statistiker aus Peking legte 2022 die eigentliche Produktion von Getreide einschliesslich Mais und Reis, aber ohne Hülsenfrüchte und Kartoffeln, gegenüber der Vorsaison nur um 0,1 % auf 633,2 Mio. t zu. Das Aufkommen von Weizen stieg dabei um 0,6 % auf 137,7 Mio. t und das von Mais um 1,7 % auf 277,2 Mio. t. Chinas Reisproduktion nahm hingegen um 2,0 % auf 208,5 Mio. t ab.
Kräftig ausgebaut wurde 2022 der Anbau von Sojabohnen, und war um mehr als ein Fünftel auf erstmals mehr als 10 Mio. ha. Die Erntemenge legte um 23,7 % auf 20,3 Mio. t zu. Ein Grund war der wieder wachsende Tierbestand, insbesondere bei Schweinen. Die Kartoffelproduktion ging aufgrund einer kleineren Anbaufläche um 2,2 % auf 29,8 Mio. t zurück.
Dem Statistikbüro zufolge konnte in diesem Jahr das Ernteergebnis gegenüber 2021 in 23 der 31 chinesischen Provinzen gesteigert werden. Angesichts der regional ungünstigen Witterungsverhältnisse sei dies nicht einfach zu erreichen gewesen, erklärte der Abteilungsdirektor im Statistikbüro, Wang Guirong. Um die Landwirte zum Getreideanbau zu bewegen, habe die Zentralregierung jedoch weiter die erhöhten Mindestankaufspreise für Weizen und Reis gezahlt und den lokalen Regierungen weitere Hilfen zu Verfügung gestellt.
Der Statistiker wies darauf hin, dass Chinas Ackerland weniger als 9% der weltweiten Anbaufläche ausmache, es aber gelinge, damit etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung zu ernähren. «Chinas Getreideernte hat einen positiven Beitrag zur Stabilisierung der heimischen und der globalen Ernährungssicherheit geleistet», betonte Wang.