In «Coop-Zeitung» von vergangener Woche steht gross in roter Schrift: «Coop hat dieses Jahr bereits bei 1800 Produkten die Preise reduziert.» Anbei ist eine grosse Tabelle mit den aufgelisteten Fleischprodukten.
Labelprodukte werden nicht günstiger
So kostet ein Prix-Garantie-Schweineschnitzel aus der Schweiz statt vorher 39.90 Fr., neu nur noch 29.90 Fr. Ebenfalls massiv vergünstigt wurde Prix-Garantie-Rindshackfleisch aus den Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen um 25%. Weiter wurde auch der Preis für Schweizer Pouletschenkel, welche ebenfalls in der Prix-Garantie Billiglinie geführt werden, gesenkt. Labelprodukte von IP- und Bio Suisse seien von der Preissenkung nicht betroffen, sagte der Grossverteiler dem «Blick».
Zur Preissenkung bei Coop führten wohl die Rabatte auf Fleischprodukte von Aldi, welche Anfang September publiziert wurden. So sieht sich Coop wohl gezwungen, ihre Billiglinie auf dem Preisniveau der Discounter zu halten.
In den Onlinekommentarspalten des «Blick» sind verschiedene Meinungen zu lesen. Einige Kundinnen und Kunden sagen, dass der Schritt längst überfällig war und Schweizer Fleisch viel zu teuer sei, andere Kommentare relativierten, dass am Ende die Rabattschlacht nur den Bauern und dem Tierwohl schade. Während einige Kommentierende betonen, sie würden ihr Fleisch sowieso nur noch in Deutschland beziehen, erklären andere, dass der Endverbraucher den Markt lenke und sie nur lokal in Hofläden und Metzgereien ihr Fleisch einkaufen, um hochwertigere Produkte als vom Grossverteiler zu erhalten.
SBV will genau hinschauen
Coop wie auch Aldi versichern, dass die tieferen Preise im Laden nicht zu sinkenden Produzentenpreisen führen werden. Die Bauern würden für ihre Produkte denselben Preis wie bisher erhalten, schrieb Aldi Anfang September.
Beim Schweizer Bauernverband traut man den Beteuerungen allerdings nicht so recht. In seinen News hielt er ebenfalls Anfang September fest: «Aus Sicht der Landwirtschaft ist klar: Diese Preissenkungen müssen zu 100% auf Kosten der Margen des Detailhandels gehen.» Druck auf die Produzentenpreise seien nicht akzeptabel. Und der Verband droht den Händlern: «Preisdruck auf Produzentenpreise werden vehement bekämpft.»