Schweizer Biogetreide wird gefragter. – zvg Diese Meldung ist für Bio Suisse ein wichtiger Schritt zum Bioland Schweiz, schreibt Bio Suisse. – Bio Suisse
Die Detailhändlerin will bis 2027 für ihre Bio-Brote nur noch Schweizer Knospe-Mehl verwenden. Um den Bedarf zu decken, sucht Bio Suisse Betriebe, die Biogetreide anbauen.
Coop setzt beim Biobrot auf 100 Prozent Swissness. Bis in sechs Jahren soll dort kein ausländisches Mehl mehr zu finden sein. Bisher kam ein beträchtlicher Teil aus dem Ausland, beim Weizen im Getreidejahr 2019/20 40 Prozent, beim Dinkel 25 Prozent. Im Getreidejahr 2019/2020 wurden in der Schweiz insgesamt 47’702 Tonnen Knospe-Mehl gemahlen.
90% aus der Schweiz
Derzeit bietet Coop 100 Bio-Brote an. Laut Bio Suisse tragen bis jetzt 19 dieser Brote die Knospe mit dem Zusatz «Bio Suisse». Bio Suisse rechnet mit einem starken Nachfragewachstum für Brotgetreide, nachdem Coop bis 2027 für ihre Bio-Brote nur noch Schweizer Knospe-Mehl verwenden will. Die bestehenden Flächen reichen nicht, um den zusätzlichen Bedarf zu decken. Bio Suisse sucht deshalb Betriebe für den Brotgetreide-Anbau.
Damit ein verarbeitetes Produkt wie Brot mit der Knospe mit dem Zusatz «Bio Suisse» verwendet werden darf, muss es zu mindestens 90% aus in der Schweiz produzierten Rohstoffen bestehen und in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein hergestellt worden sein.
In den vergangenen Jahren wurden die Preise gesenkt
Der Entscheid von Coop führt zu einer steigenden Nachfrage nach einheimischen Biogetreide. «Vor allem Weizen und Dinkel dürften zulegen», schreibt Bio Suisse. Deshalb werden weitere Betriebe gesucht, die Knospe-Getreide produzieren. Wie viel Schweizer Knospe-Brotgetreide Coop in den nächsten Jahren brauchen wird und wie stark die Anbaufläche wachsen soll, will und kann weder Coop noch Bio Suisse gegenüber «Schweizer Bauer» sagen.
In den vergangenen Jahren ist der Anteil an Schweizer Biogetreide gestiegen. Und das ist offenbar ein Problem. Denn Schweizer Biogetreide ist teurer als Importware. Weil der Inlandanteil bei den Mehlmischungen zunimmt, müsste der Mehlpreis eigentlich steigen. Doch dazu waren die Verarbeiter in den vergangenen Jahren nicht bereit. Die Produzenten waren am kürzeren Hebel, folglich wurden die Getreide-Richtpreise gesenkt.
Coop rechnet mit höheren Beschaffungspreisen
Wie sieht es aus, wenn 100 Prozent Schweizer Getreide in den Broten ist? ««Aufgrund des steigenden Anteils an Schweizer Rohstoffen in unseren Bio-Broten ist mit höheren Beschaffungspreisen zu rechnen. Coop setzt sich für faire sowie marktgerechte Preise ein und gibt nur unvermeidbare Preiserhöhungen weiter», sagt Coop-Mediensprecherin Melanie Grüter zu «Schweizer Bauer». Es wird sich also weisen, ob Coop wirklich bereits ist, die Preise in den Läden zu erhöhen oder die eigene Marge kürzt.