Der Pro-Kopf-Konsum beim Geflügelfleisch hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Lag dieser vor zehn Jahren laut Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, bei 11,9 Kilo, so waren es 2023 rund 3 Kilo mehr.
80 Millionen Poulet geschlachtet
Entsprechend hat auch die hiesige Produktion zugelegt: 2014 wurden knapp 64 Mio. Geflügel geschlachtet, letztes Jahr waren es 79,36 Mio. Poulets – das entspricht 87’699 Tonnen verkaufsfertigem Geflügelfleisch –, wobei der Inlandanteil von 54 Prozent (2014) auf 66 Prozent (2023) gestiegen ist. Nebst der wachsenden Inlandproduktion wird auch immer mehr importiert: von 46 266 Tonnen Verkaufsgewicht (2014) auf 47’470 Tonnen (2023).
Schweizer Bauer
Poulet trifft also den Nerv der Zeit. Das zeigt noch deutlicher die aktuelle Statistik des Aviforums zur Inlandproduktion und zu den Importen des laufenden Jahrs. So wurden von Januar bis September 87,50 Mio. Tonnen Geflügelfleisch (Schlachtgewicht) produziert. Zum Vergleich: In der gleichen Zeitspanne des Vorjahrs waren es 82,84 Mio. Kilo. Ebenfalls zugenommen haben die Importe von Januar bis September 2024 im Vorjahresvergleich. Und zwar mit 41,03 Mio. Kilo verkaufsfertigem Fleisch um über 13 Prozent.
Neue Mäster gesucht
Der grösste Teil des importierten Geflügelfleischs kommt laut Proviande aus Brasilien, Ungarn, Frankreich und Deutschland. Hierzulande erfolgt die Vertragsproduktion über die folgenden Mastorganisationen: Micarna AG (Courtepin, FR), Bell Schweiz AG (Zell, LU), Frifag Märwil AG (Märwil TG), Kneuss Güggeli (Mägenwil AG), AEVI (Association des Engraisseurs de Volaille indépendants, GE).
Um die steigende Nachfrage nach Pouletfleisch zu decken, setzen die Mastorganisationen unter anderem auf kürzere Leerzeiten, damit die Ställe besser ausgelastet sind. Zudem sind sie fast durchs Band auf der Suche nach neuen Pouletmästerinnen und Pouletmästern.