Nach zwei sehr schwierigen Jahren lief es 2024 für die Bio-Supermärkte und Bioläden in Deutschland wieder spürbar besser. Besonders starke Zuwächse zum Vorjahr verzeichnete der Bio-Fachhandel im Februar mit 6,1%, im Juli mit 5,7%, im August mit 4,5% sowie im Oktober mit 7,4%. Trotz eines leichten Rückgangs im September von 0,7% bleibe die Gesamtentwicklung im Jahresverlauf positiv, berichtete der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) am Mittwoch 4. Dezember 2024, in Berlin.
Massgeblich dafür war laut BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel, dass die Inflation 2024 weiter gesunken ist. Wie schon gegen Ende des Vorjahres habe dies dazu geführt, dass wieder mehr Kundinnen und Kunden in die Bioläden kommen. Das stabile Umsatzwachstum werde aber nicht nur durch ein stetiges Kundenplus getragen, sondern basiere auch auf einem realen Absatzplus insbesondere bei den Biolebensmitteln, stellte Fabian Ganz, Vertriebsleiter bei der BioVista GmbH, ergänzend fest.
«Echtes» Wachstum
Laut Angaben der Klaus Braun Beratung, die auf den Bio-Fachhandel und ökologisch ausgerichtete Handelsbetriebe spezialisiert ist, liegt das Wachstum der durchschnittlichen Tagesumsätze zu 2023 derzeit bei 4% bis 5%. Sollten auch die Dezember-Umsätze diesem Trend folgen, sei für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von über 4% zu erwarten, so Klaus Braun, Geschäftsführer des gleichnamigen Beratungsunternehmens. Das entspreche dem Doppelten der Inflationsrate und bedeute ein «echtes» Wachstum von rund 2%.
Braun geht auch von einer positiven Umsatzentwicklung im kommenden Kalenderjahr aus. Im Jahr 2023 hatte der Umsatz des Bio-Fachhandels nach Zahlen vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) nur um nominal 0,2% auf insgesamt etwa 3,15 Mrd. Euro (umgerechnet 2.94 Mio. Franken) zugelegt.