Russland hat in der Agrarsaison 2023/ 24 den Daten des Verbandes zufolge 1,13 Millionen Tonnen Erbsen nach China exportiert und damit einen Marktanteil von 49,1 Prozent erreicht. Der Anteil Kanadas sank auf 44,6 Prozent, nachdem das Land in den Vorjahren die Erbseneinfuhren Chinas mit einem Anteil von rund 95 Prozent dominiert hatte.
Russland gewinnt Marktanteile
Die jüngsten Erbsenexportdaten zeigten, wie schnell Russland einen grösseren Anteil am Importmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse in China gewinnt, insbesondere vor dem Hintergrund der schwelenden Handelsspannungen zwischen China und den westlichen Ländern.
China verwendet Erbsen zur Herstellung von Erbsenprotein, das wie andere pflanzliche Proteine als Zutat in vielen Diätprodukten verwendet wird, die immer beliebter werden. Das Land exportiert den grössten Teil seines Erbsenproteins in alle Welt.
USA erhebt Zoll auf Erbsenprotein
Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten hatte China dem Bericht zufolge für schuldig befunden, Erbsenprotein auf dem US-Markt zu künstlich niedrigen Preisen zu verkaufen. Im Zuge dessen kündigte es Ende Juni Antidumpingzölle auf aus China eingeführtes Erbsenprotein an, die zwischen 127 Prozent und 626 Prozent liegen.
Die russische Erbsenproduktion boomt und erreicht seit 2021 jedes Jahr neue Rekorde, aber das Land verfügt nicht über eigene Anlagen zur Herstellung von Erbsenprotein, wie es weiter hiess. China, ein wichtiger Produzent von Erbsenprotein, gewährte Russland im Oktober 2022 Zugang zu seinem Markt.
Russland diversifiziert
Angesichts der westlichen Sanktionen, die wegen des Ukraine-Konflikts verhängt wurden, versucht Russland, seinen Handel zu diversifizieren und die Handelsströme auf Länder in Asien, dem Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika umzulenken. Seit Anfang 2024 hat das Land mehr als 2 Mio. t Getreide nach China exportiert, wobei die Gerstenexporte nach Angaben der russischen Agraraufsichtsbehörde um das Fünffache auf 371’500 t gestiegen sind. Zudem strebt Russland laut der Nationalen Vereinigung der Schweinefleischproduzenten innerhalb von drei bis vier Jahren einen Anteil von 10 Prozent an den Schweinefleischimporten Chinas an.